Papst: „Krankenpflegerin rettete mir das Leben“

Papst Franziskus hat am Donnerstag bei einem Treffen mit Krankenpflegern im Vatikan über einen Vorfall in seiner Jugend erzählt. Eine Krankenpflegerin habe ihm das Leben gerettet, als er mit 21 Jahren an einer schweren Lungenentzündung erkrankt war.

„Niemand wusste, worunter ich litt. Man dachte, es sei Grippe mit viel Fieber. Man brachte mich ins Spital, und der Arzt gab Anweisungen, mir eine bestimmte Dosis Penicillin zu geben. Nachdem er gegangen war, ordnete eine Krankenpflegerin und Ordensschwester, die anwesend war, eine höhere Dosis an.“

„Sie war Italienerin“

Sie habe ein „Gespür für Krankheiten“ gehabt, erzählte der Papst bei einem informellen Treffen mit dem Personal des vatikanischen Kinderkrankenhauses „Bambino Gesu“ am Donnerstag. „Die Ordensschwester, die mir das Leben rettete, war Italienerin. Ich hab sie öfters besucht und ihr gedankt, solange sie gelebt hat“, erzählte der Papst.

Papst Franziskus streichelt ein Kind bei einem Treffen mit dem Personal des vatikanischen Kinderkrankenhauses "Bambino Gesu"

APA/AFP/Andreas Solaro

Franziskus und ein kleiner Patient aus dem Kinderkrankenhaus „Bambino Gesu“

„Krankenpfleger haben ein Gespür für Krankheiten. Das ist nicht gegen die Ärzte gerichtet. Doch Krankenpfleger haben wegen ihrer Nähe zum Kranken eine besondere Gabe, sie zu begleiten und zu heilen. Ich danke den Krankenpflegern sehr, die das tun“, so Franziskus.

Franziskus empfängt kleine Patienten

Zusammen mit den insgesamt 150 Kindern und Eltern waren Krankenschwestern, Ärzte, Medizinstudenten und ehrenamtliche Helfer des Krankenhauses in die Audienzhalle gekommen. Unter den Gästen aus einem Dutzend Ländern waren auch 15 Kinder aus der Zentralafrikanischen Republik, die in der Kinderklinik behandelt werden. In seiner Ansprache ging der Papst auf Fragen seiner Besucher ein.

Von Kindern könne man lernen, jeden Tag aufs Neue dankbar zu sein und Danke zu sagen, sagte Franziskus. Erwachsene würden dies jedoch oft nicht beherzigen. Das Danke-Sagen sei eine „Medizin gegen das Erkalten der Hoffnung“. Die Hoffnung wiederum sei das „Benzin des christlichen Lebens“.

Franziskus sagte das auf die Frage einer Kinderkrankenschwester, warum Kinder sterben und ob es ein Mittel gebe, um den Schmerz darüber zu ertragen. Das nahe dem Vatikan auf dem römischen Hügel Gianicolo gelegene „Bambino Gesu“ gilt als eines der besten Kinderkrankenhäuser Italiens. Es ist das einzige unmittelbar dem Vatikan unterstehende Krankenhaus.

Clown und Kardinäle hörten zu

Außer den Kindern aus Zentralafrika waren unter den 150 Anwesenden auch junge Patientinnen und Patienten aus Italien, Venezuela, Pakistan, Nepal, Russland, Libanon, Albanien, Ungarn, Serbien, Kongo und Nigeria. Dem Gespräch des Papstes mit den Kindern hörten auch ein Clown zu, sowie zwei Kardinäle: Staatssekretariats-Leiter Pietro Parolin und der Zentralfrikaner Dieudonne Nzapalainga. Der Erzbischof von Bangui hatte erst vor vier Wochen die purpurrote Kopfbedeckung überreicht bekommen.

Franziskus will an seinem 80. Geburtstag nächsten Samstag eine Messe mit Kardinälen feiern. Alle in Rom residierenden Kardinäle sind zu dem Gottesdienst um 8.00 Uhr früh in die Paulinische Kapelle des Apostolischen Palastes eingeladen, die der Papst nur zu besonderen Anlässen nutzt. Vom Gottesdienst abgesehen, will Franziskus am Samstag einen gewöhnlichen Arbeitstag einlegen.

religion.ORF.at/APA

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