Weihnachtsfeiern beim Papst und im Heiligen Land

Christen aus aller Welt zieht es zu Weihnachten ins Heilige Land oder nach Rom. Zu den traditionellen Feiern gehören Weihnachtsprozessionen, die Christmette des Papstes im Petersdom und sein Segen „Urbi et Orbi“ auf dem Petersplatz.

Die Feierlichkeiten zur Geburt des Religionsstifters Jesus von Nazareth werden überschattet von Krisen und Konflikten - in Rom erinnert ein Fischerboot in der großen Krippe auf dem Petersplatz an das Leid der Flüchtlinge - mehr dazu in Flüchtlingsboot als Mahnmal in Krippe auf Petersplatz. Am Samstag werden sie und der festlich geschmückte Tannenbaum umgeben sein von Zehntausenden Gläubigen aus aller Welt, die der Christmette von Papst Franziskus folgen wollen.

Der Petersdom mit Christbaum

Reuters/Alessandro Bianchi

Auf dem Petersplatz in Rom werden Hunderte Gläubige erwartet

Den Gottesdienst feiert der Pontifex am Samstagabend (21.30 Uhr) im Petersdom in Rom. Im vergangenen Jahr galten wegen Terrorgefahr verschärfte Sicherheitsmaßnahmen - mehr dazu in Rom: Sicherheitsmaßnahmen zu Weihnachten erhöht.

„Papst": Die Welt ist müde und erschöpft“

Papst Franziskus erinnerte in seiner Weihnachtsansprache an die Kurie am Donnerstag in Rom an die Heilsamkeit des Gedenkens an Jesus: „Die Welt ist müde und erschöpft“, sagte er. „Zwischen den Regierungen, zwischen den Kirchen, zwischen den Völkern, innerhalb der Familien, zwischen einer Gemeinde und der anderen gibt es den erbarmungslosen Wettkampf: Wer ist der größte von uns?“

Der Glaube an den Sohn Gottes sei das „einzige Medikament“ gegen das Leiden der Welt. Am ersten Weihnachtsfeiertag verkündet Franziskus am Mittag von der Loggia des Petersdoms seine Weihnachtsbotschaft, bevor er den traditionellen päpstlichen Segen „Urbi et Orbi“ spricht.

Weihnachtsprozession von Jerusalem nach Bethlehem

Zu Weihnachten wird es auch in Bethlehem voll: Über die Feiertage sind rund 40 Hotels mit etwa 5.000 Zimmern in Bethlehem fast ausgebucht. Die traditionelle Weihnachtsprozession führt am Samstag von Jerusalem nach Bethlehem. In diesem Jahr soll der Leiter des lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, an der Spitze stehen. Er zelebriert später auch die Mitternachtsmesse in der St. Katharinenkirche neben der Geburtskirche in Bethlehem.

Hass und Gewalt statt Verhandlungen

Vor Weihnachten bezeichnete Pizzaballa die Situation der Christen in Syrien, im Irak und in Ägypten als „absolute Tragödie“. „In diesen Ländern, den Wiegen unserer Kultur, scheint der Teufelskreis der Gewalt, der dort herrscht, hoffnungslos und endlos“, sagte er. Er beklagte auch das Fehlen von Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern. Auf beiden Seiten herrschten Hass und Gewalt vor. Dennoch habe er Hoffnung. „Diese Hoffnung ist das Licht, das uns immerzu durch die Dunkelheit und Verwirrung dieser Region und der ganzen Welt leitet“, sagte der Leiter des Patriarchats.

Das bisherige Oberhaupt der katholischen Kirche im Heiligen Land, Fuad Twal, war im Sommer pensioniert worden. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers führt Pizzaballa das Amt vorübergehend aus.

religion.ORF.at/dpa