D: Islamische Religionslehrer sehr gefragt

Es gibt eine große Nachfrage nach Lehrern für islamischen Religionsunterricht in Deutschland. Absolventen des Lehrgangs für Islamische Religionslehre in Münster bekommen oft schon vor ihrem Studienabschluss Angebote von Schulen.

Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie und Professor für Islamische Religionspädagogik an der Uni Münster sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass auch die Nachfrage für das Studium hoch sei. Für rund 220 Studienplätze hätten sich zum Wintersemester 2016/2017 rund 1800 Bewerber gemeldet.

Unsicherheit „schnell beseitigt“

Von den 30 Studenten des Masterstudiengangs, die zuletzt im Praxissemester an Schulen waren, habe die Hälfte anschließend Angebote von Schulleitern bekommen, berichtete Khorchide. Zuerst gebe es an den Schulen durchaus Ängste und Fragen zum islamischen Religionsunterricht. Nach dem ersten Kontakt mit den angehenden Lehrern sei die Unsicherheit aber beseitigt.

Mouhanad Khorchide

kathbild/Franz Josef Rupprecht

Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie in Münster

Imam „kein Traumberuf“

Am Zentrum für Islamische Theologie in Münster werden neben Religionslehrern auch Imame für die muslimischen Gemeinden ausgebildet. Hier sieht Khorchide allerdings noch Probleme. „Nur die wenigsten sehen hier ihren Traumberuf“, sagte der Professor. Er will zusammen mit den Islam-Verbänden am Berufsbild arbeiten. Sein Vorschlag: Auch die ausgebildeten Religionslehrer könnten in den Gemeinden als Vorbeter arbeiten.

In Nordrhein-Westfallen leben nach Angaben des Landes 1,5 Millionen Muslime, darunter 349 000 Schüler. In Münster wird seit vier Jahren das Studienfach „Islamische Religionslehre“ angeboten. Khorchide sieht bundesweit Bedarf für 3000 bis 5000 Religionslehrer.

religion.ORF.at/dpa

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