D: Drei Imame forschten Gülen-Anhänger aus

Der deutsche Islamverband Ditib hat eingeräumt, dass drei Imame des Verbandes in Deutschland Informationen über mutmaßliche Anhänger des Predigers Fethullah Gülen gesammelt haben. Der Verein bedauere die Panne.

„Die schriftliche Anweisung des türkischen Religionspräsidiums Diyanet war nicht an die Ditib gerichtet. Trotzdem folgten dem einige wenige Ditib-Imame fälschlicherweise. Wir bedauern die Panne zutiefst und haben diesbezüglich auch mit Diyanet gesprochen“, sagte der Generalsekretär der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib), Bekir Alboga, der „Rheinischen Post“ (Donnerstag-Ausgabe).

Gülen-Sprecher glaubt nicht an Panne

Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur erklärte Alboga, circa drei Imame seien dieser Anweisung gefolgt. An wen sich diese ursprünglich gerichtet gewesen habe, wisse er nicht. Gülen lebt in den USA. Er gilt in der Türkei als Drahtzieher des Putschversuchs vom Juli 2016. Seine Bewegung betreibt in mehreren Staaten Schulen und engagiert sich eigenen Angaben zufolge für interkulturellen Dialog.

Als deutschlandweiter Ansprechpartner seiner Hizmet-Bewegung versteht sich die Stiftung Dialog und Bildung in Berlin. Deren Vorsitzender Ercan Karakoyun sagte auf Anfrage: „Das war von vorneherein klar - jetzt von einer Panne zu sprechen, das ist schon sehr verniedlichend.“ Den Ditib-Imamen sei es bei ihren Nachforschungen darum gegangen, herauszufinden, „wer sind die und was tun die, und das wurde dann nach Ankara gemeldet“. In der Folge hätten es viele Hizmet-Anhänger nicht mehr gewagt, in Ditib-Moscheen zu beten.

religion.ORF.at/dpa

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