Matinee mit Texten von Holocaust-Überlebenden

Anlässlich des Internationalen Holocaust Gedenktags am 27. Jänner gibt das psychosoziale Zentrum ESRA zwei Tage später eine Matinee mit der Überlebenden Helga Pallak-Kinsky, die aus ihrem „Theresienstädter Tagebuch“ liest.

Pollak-Kinsky wurde als Zwölfjährige ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. „Vom 27. Jänner 1943 bis zu ihrem Transport nach Auschwitz im Oktober 1944 lebte sie im Mädchenheim L 410, Zimmer 28, und führte dort ein Tagebuch, das bewegende Einblicke in die Innenwelt einer Heranwachsenden inmitten des alltäglichen Grauens der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft vermittelt“, heißt es in einer Aussendung zur Veranstaltung.

Die Holocaust-Überlebende Helga Pollak-Kinsky

Helga Pollak-Kinsky

Holocaust-Überlebende Helga Pollak-Kinsky

Buchhinweis

„Mein Theresienstädter Tagebuch 1943-1944“, Edition Room 28, Berlin, 2014, 288 Seiten

Künstler aus dem KZ

Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung vom Ensemble ZWoCKHAUS, das sich Liedern und Texten der im Dritten Reich Verfolgten und Ermordeten annimmt. In Theresienstadt beispielsweise gab es mehrere Kabarett-Gruppen.

„In ihren Texten beschrieben sie das alltägliche Leben, das von Hunger, Kälte, Ungeziefer, Krankheit, Tod und der ständigen Angst vor der Deportation in die Vernichtungslager geprägt war, mit Satire und beißendem Humor, drückten aber auch Sehnsucht nach Vergangenem und zaghafte Hoffnung auf Künftiges aus“, wie im Folder zur Matinee beschrieben wird.

Veranstaltungshinweis

Matinee: Sonntag, 29. Jänner 2017, 11.00 Uhr, Stadtsaal, 1060 Wien, Mariahilferstraße 81

Schwerpunkt auf Ilse Weber

Ein besonderer Schwerpunkt der Programme von ZWoCKHAUS liegt auf den Texten und Liedern von Ilse Weber, die 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde und dort als Krankenschwester arbeitete. Weber wurde zusammen mit ihrem jüngeren Sohn nach Auschwitz deportiert, beide wurden dort im Oktober 1944 ermordet.

Der Erlös dieser Veranstaltung kommt der Arbeit des Psychosozialen Zentrums ESRA zugute und ermöglicht die Betreuung von Menschen, die außerhalb von Wien leben, wie z.B. Überlebende des NS-Regimes, die ab 1938 aus Österreich vertrieben wurden.

religion.ORF.at

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