Orthodoxie-Gipfel zur Ukraine in Istanbul

Orthodoxe Kirchenvertreter des bisher nicht kanonischen Kiewer Patriarchats haben sich am vergangenen Woche beim Sitz des Ökumenischen Patriarchats in Konstantinopel getroffen.

Zweck des Treffens sei die Suche nach einer Lösung für die „komplizierte Situation“ der Orthodoxie in der Ukraine gewesen, wie „Radio Vatikan“ am Dienstag berichtete. Das Kiewer Patriarchat wird von der Weltorthodoxie nicht offiziell anerkannt, da es in der Ukraine auch eine kanonisch-anerkannte orthodoxe Kirche gibt, die allerdings dem Moskauer Patriarchat angehört. Hinzu kommt noch eine dritte ebenfalls von der Weltorthodoxie nicht anerkannte autokephale orthodoxe Kirche der Ukraine.

Der Kiewer Patriarch Philaret II. sandte laut Bericht drei Vertreter zu den Verhandlungen. Seitens des Ökumenischen Patriarchen nahmen ebenfalls drei Vertreter teil.

Gründungen eigener ukrainischer Gemeinden

Bereits eine Woche vorher hatte der Kiewer Generalkonsul in Istanbul, Vasyl Bodnar, im Phanar ein Treffen mit Patriarch Bartholomaios I. über die Seelsorge für Ukrainer abgehalten, die nicht dem Moskauer Patriarchat angehören wollen. Bodnar hatte Bartholomaios dabei ersucht, grünes Licht zur Errichtung einer eigenen ukrainischen Gemeinde zu geben. Bisher waren die Orthodoxen aus der Ukraine gemeinsam mit den am Bosporus lebenden Russen durch die Seelsorger der drei Niederlassungen russischer Athos-Klöster in Istanbul betreut worden.

In jüngster Zeit mehren sich - so etwa auch in Wien - Gründungen eigener ukrainischer Gemeinden des Ökumenischen Patriarchats in der Diaspora. Ihre Gläubigen hatten in der Vergangenheit Kirchen des Moskauer Patriarchats besucht.

religion.ORF.at/KAP