Woche der Harmonie: Treffen in Melk

Anlässlich der Woche der interreligiösen Harmonie, die von der UNO 2010 initiiert wurde, treffen im Benediktinerstift Melk führende Religionsvertreter mit Repräsentanten verschiedener Organisationen und Interessierten zusammen.

„Immer wieder reißt die Gewalt und der damit verbundene Missbrauch von Religionen Gräben auf. Dem wollen wir mit einer Kultur des Gespräches, das dem Frieden dient, begegnen", schreibt der Abt des Stifts Melk, Georg Wilfinger, in der Einladung zur Veranstaltung. Man hoffe, damit ein Zeichen für gegenseitige Anerkennung und Respekt zu setzen“, so Wilfinger.

Blick auf die Stiftskirche Melk

APA/Baumgartner

Stift Melk

Dialog und Austausch

Vertreter der in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaften und dialoginteressierte Menschen verschiedener säkularer Lebenseinstellungen führen Gespräche zu den Themen „Die Liebe zu Gott“, „Die Liebe zum Guten“ und „Die Liebe zum/r Nächsten“. Außerdem werden Musik, das Gießen von jordanischen Olivenbäumen und Stärkungen angeboten.

Veranstaltungshinweis

Interreligiöse und Interkulturelle
Begegnung im Stift Melk am Donnerstag, 2. Februar 2017, ab 11.00 Uhr.

Anmeldung erforderlich unter anmeldung@stiftmelk.at
oder 0043 2752 555 222

Für Gerhard Weißgrab, den Präsidenten der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft, ist das zum dritten Mal im Stift Melk organisierte Treffen heuer etwas Besonderes. Denn erstmals seien nicht nur Religionsvertreter, sondern auch Menschen verschiedener Weltanschauungen vertreten. Der Dialog für die Zukunft der Gesellschaft und Frieden in der Welt könne sich nicht auf die Religionen beschränken, sondern müsse alle Weltanschauungen und Gesellschaftsschichten einbeziehen, so Weißgrab gegenüber Ö1.

Verantwortungsvoll ohne Gottesbegriff

Der oberste Repräsentant des Buddhismus in Österreich wird in der Runde über die Liebe zu Gott sprechen, was für ihn besonders interessant ist, da im Buddhismus als nicht-theistischer Religion der Begriff Gott keine Rolle spielt. Es sei auch das erste Mal, dass Gott so zum Thema gemacht werde, so Weißgrab. Er wird die Ansätze des Buddhismus darlegen und erläutern, woraus dieser seine Verantwortung für die Welt schöpft.

Sendungshinweis

Religion aktuell, 27.1.2017, 18.55 Uhr, Ö1

Die Dialogrunde „Liebe zu Gott“ wird von führenden Religionsvertretern gestaltet: Tarafa Baghajati von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Bischof Andrej Cilerdzic, serbisch-orthodoxe Kirche Österreichs, Pater Jakob Deibl vom Stift Melk, Oberrabbiner Schlomo Hofmeister, Israelitische Kultusgemeinde und Gerhard Weißgrab, Präsident der Buddhistischen Religionsgesellschaft Österreichs sprechen über die Ausgestaltung der Liebe zu Gott in ihren jeweiligen religiösen Traditionen.

Über die Liebe aus verschiedenen Perspektiven

Die Runde „Liebe zum/zur Nächsten“ wird von Evelyn Böhmer-Laufer, Leiterin des Peace Camps, Cengiz Duran, Bundessekretär ALEVI, Superintendent Lars Müller-Marienburg, evang. Diözese A.B. NÖ, Altbischof John Okoro, Altkatholische Kirche und Hannes Ziselsberger, Direktor der Caritas der Diözese St. Pölten getragen und geleitet. Der gute Samariter, die Menschlichkeit eines Maimonides, oder die Rahma im Islam seien Anleitungen zur Nächstenliebe, die auch in vielen anderen Religionen zu finden seien, so die Einladung.

In der Veranstaltung „Liebe zum Guten“ informieren Karima Aziz vom peppa Mädchenzentrum, Seher Cakir, Autorin, Wolfgang Müller-Funk von der Uni Wien, Ercan Nik Nafs, Kinder- und Jugendanwalt Wien und Ilja Sichrovsky, Muslim-Jewish Conference über ihre Tätigkeiten und Erfahrungen. Die Herausforderungen der Gegenwart könnten nicht ausschließlich im religiösen oder säkularen Selbstverständnis behandelt werden, da beide Aspekte in einer Person vereint sein könnten, heißt es dazu in der Veranstaltungsbeschreibung.

Woche der Harmonie zum siebenten Mal

Mitorganisiert wird das Treffen vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres. Die internationale Woche der Harmonie wurde vom haschemitischen Königreich Jordanien in der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2010 initiiert und von der Staatengemeinschaft verabschiedet.

religion.ORF.at

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