USA: Schwarzenegger als Vatikan-Botschafter genannt

Nach dem Abgang von Ken Hackett, dem US-Botschafter im Vatikan in der Obama-Zeit, spekulieren katholische Medien in Amerika über die Nachbesetzung, und sie bringen dabei den Namen Arnold Schwarzenegger ins Spiel.

Auch die Website Vatican Insider und die Schweizer französischsprachige Nachrichtenagentur Cath.ch berichteten dies am Dienstag. Schwarzenegger hatte am Wochenende das Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel besucht. Vor zwei Wochen war er im steirischen Zisterziensersstift Rein zu Besuch und zuvor bei einer Trauerfeier für den steirischen Altlandeshauptmann Josef Krainer.

Die Trump-Administration hat eine Vielzahl von Fragen zu behandeln, die für Gläubige von Belang sind: Es geht um Abtreibung, gleichgeschlechtliche Ehe, religiöse Freiheit, Einwanderung und Fragen der Gerechtigkeit. Nicht zuletzt geht es aber um eine kooperative Beziehung zwischen den USA und dem Vatikan.

Arnold Schwarzenegger

APA/Erwin Scheriau

Arnold Schwarzenegger, Schauspieler und Politiker

Zwischen Trump und Kirche vermitteln

Die Liste der potenziellen Kandidaten für die Position des US-Botschafters beim Heiligen Stuhl umfasst mehrere Namen. Die Person, die letztlich für diese Aufgabe gewählt wird, sollte jemand sein, der sowohl die Prioritäten von Donald Trump vermitteln kann wie auch die Lehren und Ziele der katholischen Kirche.

Unter den vorgeschlagenen Namen findet sich laut Cath.ch etwa Newt Gingrich, ehemaliger Sprecher des Repräsentantenhauses. Gingrich trat 2009 in die katholische Kirche ein. Seine Frau Callista ist eine praktizierende Katholikin, die im Chor der Basilika „National Shrine of the Immaculate Conception“ in Washington singt.

Ex-Senatoren und Baumeister

Genannt wird weiter u.a. der Baumeister Joseph Forgione. Seine Eltern emigrierten aus Italien, und Forgione behielt die doppelte Staatsbürgerschaft. Seine Kandidatur hat laut „The Tablet“ wegen seiner Freundschaft mit der Familie Kushner Chancen, und weil er für Trumps Präsidentschaftskampagne hohe Summen gespendet hatte.

In der Liste findet sich auch der ehemalige Senator von Pennsylvania Rick Santorum. Santorum ist ein führendes Mitglied von Trumps Catholic Advisory Committee. Der konservative Katholik ist Vater von acht Kindern. New Jerseys Gouverneur Chris Christie, Kansas’ Gouverneur Sam Brownback, der Schriftsteller George Weigel und Carl Anderson, Präsident der Columbus-Ritter kämen laut Cath.ch bzw. „National Catholic Register“ ebenfalls in Frage.

„Moralfragen“ als Hindernis

Während des Pontifikats von Benedikt XVI. (2007-2013) war die Position des Botschafters für einen längeren Zeitraum unbesetzt. Dies spiegelte die damaligen Spannungen zwischen den USA und dem Vatikan über Abtreibung und Eheverständnis wider. Während der Monate, in denen das Büro unbesetzt war, wurden Caroline Kennedy und Douglas Kmiec vorgeschlagen. Beide wurden schließlich wegen ihrer von der Kirche abweichenden Einstellungen bezüglich Moral abgelehnt.

Schließlich wurde Miguel Diaz (2009-2012) ernannt. Der Sitz war dann von November 2012 bis Mitte 2013 wieder frei, nachdem Botschafter Miguel Diaz das Büro verließ, um an der University of Dayton zu lehren. Barack Obama entsandte 2013 Ken Hackett, der sich mit 20. Jänner verabschiedete.

religion.ORF.at/KAP

Links: