ATIB weist Vorwürfe von Pilz zurück

Die Türkisch Islamische Union für Kulturelle und Soziale Zusammenarbeit in Österreich (ATIB) hat die vom Grünen Sicherheitssprecher Peter Pilz am Freitag erhobenen Vorwürfe, dem türkischen Staat bei der Verfolgung mutmaßlicher Oppositioneller zu helfen, zurückgewiesen.

„Wir lassen ein Einmischen aus dem Ausland keinesfalls zu“, hieß es in einer Aussendung von ATIB am Freitag. ATIB stehe für einen großen Teil der türkischstämmigen Bevölkerung in Österreich und habe ausdrücklich das Ziel für ein friedliches gesellschaftliches Miteinander in Österreich.

Im Gegensatz zu den Vorwürfen von Pilz sei man mit den Ministerien in sehr engem Kontakt und arbeite auch gemeinsam an Projekten gegen Radikalisierung. Daher weise man „alle Vorwürfe von Peter Pilz zurück, der für Selbstprofilierungszwecke agiert und Aufmerksamkeit sucht“.

ATIB als Auslandsarm der Religionsbehörde Diyanet

ATIB-Vorsitzender Fatih Karadas ist jedoch auch Botschaftsrat für religiöse Angelegenheiten an der türkischen Botschaft in Wien. Die „Presse“ berichtete bereits im Jänner darüber, dass er eine Analyse über die Aktivitäten der Bewegung des umstrittenen im US-Exil lebenden Predigers Abdullah Gülen verfasst haben soll. ATIB gilt zudem als Auslandsarm der staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet.

Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschversuch von Mitte Juli verantwortlich. Gülen, lange Zeit ein Verbündeter von Staatschef Recep Tayyip Erdogan, weist das zurück. Im Zusammenhang mit dem Putschversuch wurden Medienberichten zufolge rund 40.000 Menschen in der Türkei in Untersuchungshaft genommen. Fast 100.000 zivile Staatsbedienstete und Angehörige der Sicherheitskräfte wurden entlassen, Tausende weitere suspendiert.

religion.ORF.at/APA

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