Anglikaner streiten über Homosexuellenehe

Die Generalsynode der Anglikaner hat überraschend einen Bericht der Bischöfe abgelehnt, der das aktuelle Verbot der Eheschließung und Segnung gleichgeschlechtlicher Paare bekräftigt.

Die Bischöfe hatten in dem Bericht homosexuellen Christen eine „Kultur des Willkommens und der Unterstützung“ zugesichert, jedoch die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen zurückgewiesen. Gruppen, die für die Rechte Homosexueller eintraten, begrüßten die Ablehnung des Berichtes als einen „Sieg für Liebe und Gleichgestellung“.

Von Kirchenparlament abgelehnt

Das Dokument, das vom Primas der Anglikaner, Justin Welby, nachdrücklich unterstützt wurde, erhielt im Haus der Bischöfe und dem Haus der Laien die nötige Unterstützung, wurde aber am Mittwochabend von den Geistlichen im Kirchenparlament abgelehnt. Für die Annahme des Berichts wäre eine Zustimmung in allen drei Häusern notwendig gewesen.

Anglikanerprimas Erzbischof Justin Welby

APA/AFP/Ben Stansall

Rückschlag für Primas Justin Welby

Laut Medienberichten vom Freitag wird die Ablehnung des Papiers als Rückschlag für die Autorität des Erzbischofs von Canterbury interpretiert, dem es nicht gelungen sei, die zerstrittenen Lager innerhalb der anglikanischen Kirche zusammenzubringen. Welby hatte als letzter Sprecher vor der Abstimmung die Synode überzeugen wollen, dass der Bericht eine „gute Basis für den weiteren Weg und Denkprozess“ sei.

Im Vorfeld der Abstimmung hatten mehrere emeritierte Bischöfe und Kirchenvertreter ein Umdenken im Umgang mit Homosexuellen gefordert und sich für die Ablehnung des Bischofsberichts ausgesprochen. Die Bischöfe werden nun einen neuen Bericht zum Thema erarbeiten.

religion.ORF.at/KAP/KNA

Mehr dazu: