Vatikan will Verwendung von Papst-Bildern überwachen

Der Vatikan will künftig energischer gegen die illegale Verwendung päpstlicher Wappen und Symbole zu kommerziellen Zwecken vorgehen. Immer wieder werden Fälle von gefälschten Urkunden bekannt.

Man werde eine systematische Kontrolle einführen und die international üblichen Rechtsmittel zum Schutz der Wappen und Symbole anwenden, teilte das vatikanische Staatssekretariat am Mittwoch mit. Der Papst dürfe nicht instrumentalisiert werden. Seine Botschaft müsse unbeschädigt bleiben. Einen konkreten Anlass nannte das Staatssekretariat nicht.

Laut Vatikan kein aktueller Anlass

In letzter Zeit waren in Rom Plakate aufgetaucht, die Franziskus mit heruntergezogenen Mundwinkeln zeigen und ihn in Kommentaren stark kritisieren - mehr dazu in Papstkritische Plakate in Rom aufgetaucht. Zudem war ein gefälschtes papstkritisches Exemplar der Vatikan- Zeitung „Osservatore Romano“ im Umlauf - mehr dazu in Fake-Ausgabe des „Osservatore Romano“: Ermittlungen. Hinter der Aktion werden konservative Gegner Franziskus’ vermutet. Der Vatikan betonte, dass die strengere Bilder-Überwachung nichts mit dem Fall zu tun habe.

Handel mit gefälschten Segenswünschen

In Rom blüht auch der Handel mit gefälschten päpstlichen Urkunden. Im Dezember 2015 beschlagnahmte die italienische Polizei 3.500 Pergamente mit gefälschten Segenswünschen von Papst Franziskus - mehr dazu in Rom: Polizei beschlagnahmt 3.500 gefälschte Papstsegen.

Nicht um Wappen oder Symbole, sondern um ein Foto vom Papst ging es 2012 im prominentesten Fall dieser Art. Die italienische Modefirma Benetton hatte damals für ihre Werbekampagne eine Fotomontage verwendet, die Benedikt XVI. beim Kuss mit dem Kairoer Großimam Ahmed al-Tayyib zeigte. Nach der Androhung juristischer Schritte durch den Vatikan verzichtete Benetton auf das Plakat. Als Wiedergutmachung überwies Benetton auf vatikanischen Wunsch hin eine größere Geldsumme für einen karitativen Zweck.

religion.ORF.at/dpa/KAP

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