Weltgebetstag der Frauen mit Fokus auf Philippinen

Der Weltgebetstag der Frauen, der jeweils am ersten Freitag im März begangen wird, steht heuer im Zeichen der dramatischen Situation auf den Philippinen.

In diesem Jahr wird der Weltgebetstag am 3. März zeitgleich in rund 170 Ländern gefeiert. In Österreich beteiligen sich rund 300 Pfarren und Gemeinden in allen Diözesen. Größere Gebets- und Informationstreffen in Wien finden etwa in der altkatholischen Bischofskirche, in der römisch-katholischen Muttergottes-Pfarre im Augarten und in der armenisch-apostolischen Bischofskirche statt.

Wurzeln in Weltmissionsbewegung

Die Wurzeln des Gebetstags der Frauen liegen in der Weltmissionsbewegung des 19. Jahrhunderts in Amerika, in deren Rahmen eine eigenständige Frauenbewegung entstand. Am 4. März 1927 fand erstmals eine über die USA hinausgehende multinationale Feier des Ökumenischen Weltgebetstags der Frauen statt.

„Es ist ein außergewöhnliches Zeichen der Solidarität und der Verbundenheit, wenn Frauen über Zeitzonen hinweg Gottesdienst feiern und so miteinander verbunden sind“, die Verantwortliche für Deutschland, Elfriede Schießleder. Auch das ökumenische Miteinander werde dadurch unterstrichen und erhalte eine neue Dimension - „besonders im Jubiläumsjahr der Reformation“.

Bewusstsein schärfen

Der Weltgebetstag schärft laut Schießleder das Bewusstsein für Benachteiligungen von Frauen, die unter unsicheren Lebensverhältnissen, gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, Verletzungen der Menschenrechte und Ausbeutung leiden. „Beten verändert die Welt, weil es die Sicht so vieler Menschen verändert. Beten weitet den Horizont und fordert uns zu christlicher Solidarität und Nächstenliebe auf“, so die Frauenverbands-Leiterin.

Motto „Habe ich dir Unrecht getan?“

Das Motto des 3. März 2017 lautet „Habe ich dir Unrecht getan?“ Ausgangspunkt der liturgischen Texte zum Weltgebetstag ist diesmal das biblische Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16), das zum Nachdenken über die Folgen ungerechter globaler Wirtschaftsstrukturen anregen soll: „Für Jesus ist es ganz natürlich, großzügig zu geben. Die Arbeiter, die den ganzen Tag gearbeitet haben, sehen es als ihr gutes Recht mehr zu bekommen und erheben lauten Protest“, heißt es auf der Weltgebetstag-Website.

Der Alltag philippinischer Arbeiterinnen, Tagelöhnerinnen und Alleinerzieherinnen sei vielfach „von Abhängigkeiten und prekären Verhältnissen geprägt“. Viele Filipinas seien weiterhin Arbeitssklavinnen in arabischen Staaten, Opfer von häuslicher Gewalt, Prostitution, Sextourismus oder Pornobusiness.

Kollekte wesentlicher Bestandteil

In Österreich tragen Frauenorganisationen christlicher Kirchen und Gemeinschaften den Gebetstag, der in zahlreichen Gemeinden begangen wird: Ein Nationalkomitee setzt sich aus den ökumenischen Teams in den Regionen zusammen. Diesen Teams gehören Vertreterinnen von Kirchen und christlichen Gemeinschaften an, die Mitglieder und Beobachter im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich sind.

Wesentlicher Bestandteil jeder Gottesdienstfeier ist die Kollekte, über deren Verwendung die nationalen Weltgebetstagskomitees unabhängig vom internationalen Komitee entscheiden. Mit der Kollekte der österreichischen Gemeinden werden vorwiegend Projekte in vielen Ländern der Erde gefördert, die über Projektpartner vor Ort durchgeführt werden, aber weitgehend von den unterstützten Frauen selbstverantwortlich mitgetragen werden sollen.

religion.ORF.at/KAP

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