Jesuit gegen Trump: „Angriff auf Christenwerte“

Der General des Jesuitenordens, Pater Arturo Sosa Abascal, attackiert die Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump scharf und warnte vor einer Kriminalisierung des Islam.

Der Beschluss, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu errichten, und der Bann gegen Bürger von sechs muslimischen Ländern sei ein Verstoß gegen die „Werte der Amerikaner und der Christen“, so der Venezolaner nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.

Papst Franziskus und der General des Jesuitenordens, Pater Arturo Sosa Abascal.

APA/L'Osservatore Romano

Arturo Sosa Abascal bei einem Besuch bei Papst Franziskus im Februar 2017

„Gegen die Wurzeln der Gesellschaft“

Die Aussicht, dass Kinder von ihren Müttern getrennt werden könnten, die illegal in die USA eingewandert seien, widerspreche den „Wurzeln der amerikanischen Gesellschaft und der Menschheit“, sagte Sosa, der seit Oktober den mit 19.200 Mitgliedern größten katholischen Männerorden weltweit leitet, dem auch Papst Franziskus angehört. Trump greife somit die Familie an, die das Fundament der US-Gesellschaft sei.

Sosa warnte auch vor einer Kriminalisierung des Islam. „Es ist ein Wahnsinn, den Islam mit Terrorismus gleichzustellen. Es gibt Terroristen auch unter den Christen und den Atheisten“, meinte der Generalobere der Jesuiten. Man dürfe nicht eine Religion oder ethnische Gruppe mit Terrorismus identifizieren.

religion.ORF.at/APA