Zölibat: Vorarlberger Bischof Elbs offen für Diskussion

Vorarlbergs Landesbischof Benno Elbs unterstützt Papst Franziskus in seiner Haltung, über die Weihe von verheirateten Männern zu Priestern nachzudenken.

Die Andeutung von Papst Franziskus, die Kirche müsse darüber nachdenken, ob die Weihe von „Viri probati“, also „bewährten Männern“, zu Priestern eine Weg aus dem Priestermangel weise, zieht weiter Kreise: So spricht sich der Feldkircher Bischof Benno Elbs in einem Interview mit den „Vorarlberger Nachrichten“ (Samstag-Ausgabe) für eine offene Debatte im Blick auf die Situation in pastoral schwächer versorgten Regionen aus: „Man kann über alles diskutieren und soll das auch tun“, so Elbs.

Benno Elbs

APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Vorarlbergs Landesbischof Benno Elbs ist für eine offene Debatte zum Thema Lockerung des Zölibats

„Für Regionen mit sehr wenigen Priestern wird es eine Lösung brauchen. Darüber muss die Kirche nachdenken“, schließlich gehe es darum, „die Glaubensweitergabe auch künftig zu sichern“.

Signale aus Deutschland

Ähnlich hatte sich bereits in der vergangenen Woche der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, geäußert. Er sei prinzipiell gegen Änderungen bei der Ehelosigkeit katholischer Priester und also gegen die Abschaffung des Zölibats, auch stehe ein solcher gravierender Einschnitt nicht bevor.

Die Aussage von Papst Franziskus im jüngsten „Zeit“-Interview würden sich laut Marx auf Extremsituationen in entlegenen Regionen wie etwa Amazonien beziehen, wo Gemeinden wegen des extremen Priestermangels manchmal nur einmal im Jahr die Eucharistie empfangen können.

Bischofskonferenz tagt in Vorarlberg

Ab Montag, 13. März, ist Elbs Gastgeber der Frühjahrsvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz: In der Benediktiner-Propstei St. Gerold werden die österreichischen Bischöfe u.a. über die Themen Integration und Bildung sprechen.

Elbs zeigte sich gegenüber den „Vorarlberger Nachrichten“ überzeugt, dass es diesbezüglich Aufgabe der Kirche sei, sich immer wieder aktiv „in die Diskussion um Menschenwürde, Solidarität und Zusammenhalt einzubringen“. Die Kirche handle in diesen Bereichen konkret, ohne sich in Parteipolitik zu verstricken: „Die Kirche ist nicht parteipolitisch, doch sie muss politisch sein im Sinne der Menschen.“

Für die kommenden Pfarrgemeinderatswahl am 19. März hoffe er auf eine hohe Wahlbeteiligung, so Elbs weiter. „Denn das wäre Motivation für jene, die sich der Wahl stellen“ - in seiner Diözese werden rund 1.600 Pfarrgemeinderäte neu gewählt; österreichweit sind es rund 30.000.

religion.ORF.at/APA/KAP

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