D: Feier von christlichem Versöhnungsgottesdienst

Bei einem historischen Versöhnungsgottesdienst zum 500-jährigen Reformationsjubiläum haben Katholiken und Protestanten im deutschen Hildesheim (Niedersachsen) die Weichen für eine gemeinsame Zukunft gestellt.

Zelebriert wurde der Gottesdienst vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm, und dem Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.

Gemeinsamkeit im Vordergrund

„Das Reformationsgedenken soll ein neuer Anfang sein für einen Weg, der uns als Kirchen nicht mehr voneinander trennt, sondern zusammenführt“, Bedford-Strohm. Gäste in der Hildesheimer Michaeliskirche waren auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Gauck war zu DDR-Zeiten evangelisch-lutherischer Pastor, Merkel Tochter eines evangelischen Geistlichen.

Angela Merkel beim Versöhnungsgottesdienst

APA/dpa/Julian Stratenschulte

Angela Merkel betrachtet das riesige Deckengemälde im Hildesheimer Dom

„Wir wollen in der Zukunft nicht mehr getrennt glauben, wir wollen gemeinsam glauben“, erklärte Bedford-Strohm. Marx sagte: „Ich bin froh, dass wir heute ein Zeichen für ein versöhntes Miteinander setzen.“ Er fügte hinzu: „Wir nehmen unsere Geschichte an, schauen auf das, was Christen sich gegenseitig angetan haben, und gehen gemeinsam weiter.“

Hunderte Veranstaltungen in ganz Deutschland

Das Gedenken an die Reformation in Deutschland hat im Herbst begonnen, bis zum Oktober sind hunderte Veranstaltungen quer durch Deutschland geplant. Am 31. Oktober 1517 hatte der Mönch Martin Luther seine 95 Thesen ans Kirchentor von Wittenberg geschlagen und damit die Kirchenreformation eingeleitet.

Seine Kritik am Ablasshandel fand großen Widerhall, wurde aber vom Vatikan zurückgewiesen, weswegen es entgegen Luthers Absicht zur Kirchentrennung kam. 1521 wurde Luther durch Papst Leo X. (1513-1521) exkommuniziert.

religion.ORF.at/APA

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