Down-Syndrom: Familienverband fordert Hilfe

Der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) fordert anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages (21. März) die Politik auf, Kinder mit Down Syndrom (DS) umfassender zu unterstützen und werdenden Eltern Mut zu machen.

Zugleich kritisiert der Verband eine zunehmende Ideologisierung der Debatte. „International entscheiden sich 90 Prozent der Eltern, bei deren Kind DS festgestellt wird, für eine Abtreibung. Wie viele es in Österreich sind, wissen wir leider nicht - es gibt keine Statistik über Schwangerschaftsabbrüche“, so Alfred Trendl, Präsident des Familienverbandes, in einer Aussendung.

Mehr Flexibilität etwa bei Einschulung

Trendl wünscht sich geeignete Rahmenbedingungen für betroffene Familien und fordert mehr Flexibilität bei der Einschulung von Kindern mit dem Down-Syndrom, deutlich höhere Mittel für Inklusionsklassen, geeignete Ferien- und Nachmittagsbetreuungsangebote und ein gesellschaftliches Klima, in dem auch die Stimmen der Betroffenen gehört werden. „Menschen mit DS sind eine große Bereicherung für die ganze Gesellschaft“, so Trendl.

Aktuell gebe es allerdings deutliche Bestrebungen, ein Bestärken der werdenden Eltern in ihrem Ja zum Kind zu verhindern, sagte Trendl. Als Beispiel nannte er die Untersagung der Ausstrahlung des TV-Spots „Dear Future Mom“ in Frankreich. Der in Cannes ausgezeichnete TV-Spot soll betroffenen Schwangeren Mut machen, ihr Kind mit Trisomie 21 zu bekommen.

Ideologisierung „kontraproduktiv“

Nun wurde der Spot für die Werbeblöcke der TV-Sender mit der Begründung untersagt, er verfolge kein allgemeines Interesse und mache Frauen, die einen Abbruch hinter sich haben, Schuldgefühle. Es sei jedoch unseriös, Unterstützung von Eltern, die ein Kind mit Behinderung erwarten, gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frau auszuspielen, so Trendl.

Der KFÖ-Präsident ortet auch in Österreich Tendenzen in diese Richtung: Im Wiener Gemeinderat wurde kürzlich ein Antrag zur besseren materiellen und immateriellen Unterstützung von Eltern mit DS-Kindern sowie eine Öffentlichkeitskampagne, die auf die Lebensqualität von Menschen mit DS hinweisen sollte, um Eltern Mut zu machen, die betroffenen Kinder zur Welt zu bringen, abgelehnt. Trendl: „Eine Ideologisierung dieser Debatte ist kontraproduktiv und nutzt weder den Frauen noch den Kindern.“

religion.ORF.at/KAP

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