Requiem für Altabt Feurstein in Stift Rein

Als herzensguten, frommen und vor allem auch bei der Jugend sehr beliebten Ordensmann, hat der steirische Altbischof Egon Kapellari den verstorbenen Altabt von Stift Rein, Christian Feurstein, gewürdigt.

Kapellari stand am Dienstagnachmittag gemeinsam mit Bischof Wilhelm Krautwschl in der Stiftsbasilika Rein dem Requiem für Christian Feurstein vor. Feurstein habe unzählige Menschen seine „tiefe Einwurzelung im Glauben“ erfahren lassen, so Kapellari in seiner Predigt. Er würdigte zugleich die Demut und Glaubensstärke des Verstorbenen, mit der dieser seine schwere Krankheit ertragen hatte. An dem Requiem nahmen die Mönchsgemeinschaften aus Heiligenkreuz und Rein, weitere Diözesan- und Ordenspriester sowie zahlreiche Gläubige teil.

Erinnerung an Abtweihe

Kapellari erinnerte an die Abtweihe von Feurstein am 21. August 2010 in der Stiftsbasilika, die er ebenfalls vorgenommen hatte. Damals habe er in der Predigt gesagt, dass das Wirken des 57. Abtes von Rein in einer Zeit großer Umbrüche in der Zivilgesellschaft und auch in der Kirche Europas beginne. Die Kirche gehe aus vielerlei Gründen „sozusagen durch Feuer und Wasser“. Dabei werde einerseits manches zerstört, anderes werde geläutert und gereinigt.

Der verstorbene Abt von Stift Rein, Christian Feurstein

Kathbild/Franz Josef Rupprecht

Der verstorbene Abt von Stift Rein, Christian Feurstein

Auch hier gelte, was der Dichter Anton Wildgans gesagt habe: „Was leuchten will, muss dulden, dass es brenne“, so Kapellari über seine damaligen Worte, und weiter: „Damals ahnten wir alle nicht, dass Abt Christian schon nach wenigen Jahren in das Feuer großer Schmerzen gehen musste und dass er gerade dadurch ein noch stärker leuchtender Mensch und Christ geworden ist.“

Demut und Glaubensstärke

Das „segensreiche Wirken“ des Abtes sei überschattet worden durch eine immer stärker werdende Herzkrankheit und habe im Jahr 2015 zur Resignation als Abt und zur Heimkehr in sein Professkloster Heiligenkreuz geführt. Die folgenden zwei Jahre seien für Feurstein durch Schlaganfälle, Operationen und eine schließlich doch nicht erfolgreiche Organtransplantation zum „Kreuzweg“ geworden.

Kapellari: „All das ertrug er in beeindruckender Demut und Glaubensstärke im Blick auf den gekreuzigten und auferstandenen Christus, entsprechend seinem äbtlichen Wahlspruch ‚Christus immer vor Augen‘.“

Feurstein war am 12. März an den Folgen einer schweren Herzerkrankung im 59. Lebensjahr gestorben. Der gebürtige Vorarlberger trat 1977 ins Stift Heiligenkreuz ein, wurde 1983 zum Priester geweiht und war 1988 einer von vier Gründungsmönchen im deutschen Kloster Stiepel bei Bochum, dessen Prior er ab 2001 war.

Ab 2004 war Feurstein Prior und Novizenmeister von Stift Heiligenkreuz, bis er 2010 zum Abt von Stift Rein gewählt wurde. 2015 musste er von seinem Amt aufgrund einer schweren Herzerkrankung zurücktreten und kehrte wieder nach Heiligenkreuz zurück. Ab Mittwoch ist eine Aufbahrung in Stift Heiligenkreuz vorgesehen, wo am 23. März um 14.30 Uhr ein weiteres feierliches Requiem und die Beerdigung stattfinden.

religion.ORF.at/KAP

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