Deutsche Diözese reduziert von 887 auf 35 Pfarren
Statt bislang 887 Pfarren, die bereits in 172 Pfarrgemeinschaften zusammengefasst sind, soll es nach dem Konzept ab Anfang 2020 nur noch 35 Großpfarren geben. Diese würden zwischen etwa 16.000 und rund 77.000 Gläubige umfassen.
„Zur Pfarrei der Zukunft gehört es, auch Abschied zu nehmen“, sagte Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg vor Journalisten. „Was nicht mehr passt und nur mit unverhältnismäßigem Aufwand am Leben zu erhalten ist, darf und muss zu Ende gehen.“
Zentrale Bündelung der Verwaltungsaufgaben
Daraus erwachse die Freiheit, die alten volkskirchlichen Strukturen nicht mehr überall aufrechthalten zu müssen. Die Pfarre der Zukunft werde ein „Netzwerk mit vielen Knotenpunkten“ sein, in dem die Verwaltungsaufgaben zentral gebündelt würden, aber an vielen Orten neues kirchliches Leben entstehen könne.
In einer Resonanzphase will die Diözesanleitung bis Ende September um Akzeptanz für die Reformpläne werben. Von Mitte Mai bis Ende Juni finden acht größere Veranstaltungen mit Bischof Stephan Ackermann statt.
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Entscheidung beim Bischof
Die Rückmeldungen aus Pfarrgemeinden, Gremien und von einzelnen Gläubigen sollen von einer Kommission ausgewertet werden. Ein überarbeiteter Reformentwurf soll im Oktober den diözesanen Gremien vorgelegt werden. Die endgültige Entscheidung über den Zuschnitt der Pfarren darf gemäß Kirchenrecht nur Bischof Ackermann treffen.
Mit den Plänen für die „Pfarreien der Zukunft“ nimmt fast ein Jahr nach Abschluss der Trierer Diözesansynode die künftige Struktur kirchlichen Lebens in der Diözese konkrete Formen an. Die im Mai 2016 beendete Synode aus Laien und Geistlichen hatte eine Reduzierung der Zahl der Pfarren beschlossen. Zudem sollen Laien mehr Mitbestimmungsrechte erhalten, in den Bestattungsdienst eingebunden und „zur Verkündigung und Predigt in unterschiedlichen Gottesdienstformen“ beauftragt werden.
religion.ORF.at/KAP/KNA