Iran: Frauenproteste gegen Ausschluss von Marathon

Dutzende von iranischen Frauen haben gegen ihren Ausschluss vom ersten internationalen Marathon in Teheran mit einem eigenen spontan organisierten Marathonlauf protestiert.

Sie und andere junge iranische und ausländische Frauen sollten am Freitag eigentlich auch am Marathon teilnehmen, gemäß der islamischen Kleiderordnung sogar mit Kopftuch, langem Trikot und Trainingshose bekleidet. Aber ihre Teilnahme wurde zwei Tage vor dem Rennen verboten. Stattdessen wurde ihnen nur ein 10.000-Meter-Lauf im Asadi-Stadion erlaubt - mehr dazu in Frauen vom Marathon in Teheran ausgeschlossen.

Zuschauerinnen beim Marathon in Teheran

APA/AFP/Atta Kenare

Durften nur zuschauen: Frauen beim Marathon in Teheran

Der iranische Leichtathletikverband hatte laut eigenen Angaben zunächst auch Frauen zum Marathon zulassen wollen, konnte sich aber offenbar nicht gegen den mächtigen, erzkonservativen Klerus des Landes durchsetzen.

An dem Marathon in Irans Hauptstadt nahmen nach Angaben des Leichtathletik-Verbandes knapp 700 Läufer teil, unter ihnen auch 200 ausländische aus 40 Ländern. Die mit Spannung erwartete Teilnahme von 28 Amerikanern kam nicht zustande, weil sie keine Visa erhielten.

Sportlich wenig Bedeutung

Da außer dem iranischen Meister Mohammed Dschafar Moradi nur Freizeitläufer am Start waren, hatte das Rennen sportlich keine große Bedeutung. Es wurde über ohnehin nur über 40 Kilometer ausgetragen statt über die klassische Distanz von 42,195 Kilometern.

Die Begeisterung der Teheraner hielt sich an ihrem freien Freitag in Grenzen. Die eigentliche Strecke vom Asadi-Stadion in West-Teheran bis zur Stadtmitte musste geändert werden, weil die Polizei ein Verkehrschaos befürchtete. „Das war unsere erste Erfahrung und, daher gab es auch einige Schwachstellen“, sagte Leichtathletik-Verbandspräsident Madschid Kejhani.

religion.ORF.at/dpa

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