Papst rief Eltern von Mordopfer an

Papst Franziskus hat am Sonntag mit den Eltern einer vor Kurzem ermordeten jungen Frau in Argentinien telefoniert. Das berichtete der Vater des Opfers, Nestor Garcia, am Sonntag (Ortszeit).

Franziskus habe sich erschüttert gezeigt über den Fall, der derzeit die argentinischen Medien beschäftigt und gesagt, er wolle die hinterbliebene Familie grüßen und ihr „ein wenig Frieden vermitteln“, so Garcia auf der Website maximaonline.com.ar. Auf Facebook postete Garcia wenig später: „Papst Franziskus hat mich angerufen und wir haben fünf Minuten gesprochen.“ Inmitten so viel Schmerzes sei der Anruf eine „riesige Freude“ gewesen.

Eineinhalb Stunden versucht

Um angesichts der vielen Journalistenanrufe durchzukommen, habe der Papst im Zeitraum von eineinhalb Stunden oftmals mit unterdrückter Nummer auf sein Privathandy angerufen, gab Garcia an. Als er nach diesem langem Zögern dann doch abhob, habe sich der Anrufer zunächst als Papst Franziskus vorgestellt und gesagt, ein gemeinsamer Freund habe ihm die Nummer gegeben.

Er selbst habe aufgrund der vielen Emotionen lange Zeit gar nicht gewusst, was er dem Papst sagen könne, womit dieser jedoch mit viel „Demut und Respekt“ umgegangen sei, sagte der Vater der Ermordeten. Der Papst habe auch mit seiner Frau gesprochen und abschließend die Familie gesegnet.

Mordfall erregte großes Aufsehen

Erst am Samstag war in Argentinien der Fall der 21-jährigen Micaela Garcia publik geworden. Die Jugendliche aus der Kleinstadt Gualeguay war eine Woche zuvor von einem 30-Jährigen vergewaltigt und erwürgt worden, der ihre Kleider auf verschiedenen Orten verteilt und die Leiche nackt auf einer Wiese zurückgelassen hatte.

Der Vorfall erregte landesweit großes Aufsehen und sorgte am Samstag auch für Demonstrationen gegen den Richter, der den Täter, der wegen zwei Vergewaltigungen an Studentinnen zu neun Jahren Haft verurteilt war, im Vorjahr vorzeitig entlassen hatte.

religion.ORF.at/KAP

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