Ägypten: Schönborn und Bünker entsetzt nach Anschlag

Kardinal Christoph Schönborn und der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker haben mit Betroffenheit auf die Terroranschläge gegen koptische Christen in Ägypten reagiert.

„Jeder, der menschlich empfindet, kann nur zutiefst verabscheuen, wenn unschuldige Menschen während des Gebets und innerhalb heiliger Handlungen zum Ziel eines Anschlags werden“, sagte Schönborn am Montag gegenüber Kathpress.

In Karwoche bewusst beten

Bereits am Sonntag habe er dem für die Kopten in Österreich zuständigen Bischof Anba Gabriel sein Mitgefühl und seine Solidarität bekundet, so der Wiener Erzbischof. Gleichzeitig rief er die Gläubigen auf, in der Karwoche bewusst für die Opfer und deren Angehörige, aber auch für die koptischen Christen, die Menschen in Ägypten und für Papst Franziskus zu beten, der Ende April das Land besuchen wird.

Bünker übermittelte dem koptischen Bischof Gabriel ebenfalls ein Kondolenzschreiben. „Ihre Ängste sind unsere Ängste, Ihre Bedrohung ist unsere Bedrohung“, betonte Bünker. „In diesem Schrecken und Leiden feiern wir gemeinsam Ostern. Wir erinnern uns daran, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Die Liebe Gottes ist stärker als alle Kraft des Bösen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Botschaft auch nach diesem Grauen noch in die Welt tragen können.“

„Osterfest ist Sieg des Lebens“

„Das Osterfest ist der Sieg des Lebens über den Tod. Möge trotz aller Trauer und allen Schreckens diese österliche Botschaft den Menschen Trost und Kraft geben“, erklärte auch der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Landessuperintendent Thomas Hennefeld.

Schönborn bezeichnete es angesichts der Tag als umso erfreulicher, dass der Papst wie geplant dennoch nach Ägypten reisen wird. Es sei gerade jetzt ein „ganz starkes Zeichen“, wenn Franziskus sowohl mit den koptischen Christen als auch mit den obersten Vertretern des sunnitischen Islams der Al-Ashar-Universität zusammentreffen wird. „Der Papst zeigt damit, wie wichtig der Weg des Dialogs ist, und dafür bin ich dankbar“, so Schönborn.

religion.ORF.at/APA

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