Weiterer Missbrauchsvorwurf in kirchlichem Gymnasium

Nach den Vorwürfen der gewalttätigen und sexuellen Übergriffe in einem von Salesianern geführten oberösterreichischen Internat in den 1970er Jahren, hat sich ein weiterer Mann gemeldet. Er gab Misshandlungen in den 80er Jahren an.

Ein ehemaliger Schüler gab vor einigen Tagen körperliche Züchtigung und erzwungenen Oralverkehr von Seiten zweier Padres an. Er erkrankte im Alter von 22 Jahren an Kehlkopfkrebs und hat Klage auf Schadensersatz eingereicht. Am Freitag meldete sich laut einer Aussendung der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt ein weiteres Opfer: Der heute 50jährige gibt an, in den 80er Jahren massiver körperlicher Gewalt von Seiten zweier Padres ausgesetzt gewesen zu sein.

„Eine Tür wurde durch die Wucht eines Faustschlags von Pater E. in mein Gesicht aus den Angeln gerissen und landete samt mir am Gang.“ Hämatome und ein Mundwinkeleinriss seien die Folge gewesen. „Wegen angeblichem Schummelns musst ich im Winter im Pyjama am Gang sitzen, Gewalt war an der Tagesordnung – weit mehr als nur Ohrfeigen“, berichtete der Mann.

Gegenklage seitens des Ordens

Indes überlegt der Salesianer-Orden nun eine Gegenklage gegen den ersten Mann, weil der Vorwurf „nicht haltbar“ sei, wie die Oblaten gegenüber der APA erklärten. Man habe dem Opfer eine Konfrontation in Anwesenheit zweier „neutraler Personen“ angeboten, so der in Wien ansässige Provinzial des Ordens der Oblaten, Thomas Vanek – das Angebot sei nicht angenommen worden.

Das empört Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt: „Die angeblich neutralen Personen waren Kirchenangestellte. Die Kirchenbrüder wollen das krebskranke Opfer mit Gegenklagen nun einschüchtern, statt den Beschuldigten vom Dienst zu suspendieren. Die Beschuldigten werden von der Kirche gedeckt, es ist immer das gleiche Muster“, so Rothwangl.

religion.ORF.at

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