IGGÖ beschließt Kriterien zur Qualitätssicherung

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) plant Qualitätsstandards für ihre Moscheen. Mit einer Aussendung am Mittwoch dementiert die Glaubensgemeinschaft eine andere vom Montag.

Am Montag hatte es bereits eine Aussendung zu dem Thema gegeben, die religion.ORF.at veröffentlicht hatte - mehr dazu in IGGÖ: Prozess für Qualitätssteigerung in Moscheen - mit der vom Mittwoch wurde diese Fassung dementiert. Inhaltlich konzentrierte sich die erste Aussendung auf stärker auf die konkreten Aussagen von drei Experten, die am vergangenen Samstag über eine Qualitätszertifizierung diskutierten. Die zweite Aussendung fokussiert auf Ergebnisse und erklärt die Strukturen der IGGÖ.

Schnell oder gründlich?

Die zweite Aussendung führt aus, dass eine Arbeitsgruppe, die aus Vertretern von Kultusgemeinden gebildet werde, Bestandsaufnahmen in den Moscheen durchführen und einen Lagebericht dazu erstellen soll. Auf dieser Grundlage solle dann die Entwicklung der bevorstehenden Qualitätskriterien geschehen.

„Laufende Zwischenberichte werden diesen Prozess dokumentieren“, versichert die IGGÖ. Für Herbst 2017 wird ein erster Entwurf des Kriterienkatalogs angekündigt. In der Fassung von Montag wurde noch betont, dass diese Prozesse ohne Zeitdruck vonstatten gehen sollten, damit sie von einer möglichst breiten Basis mitgetragen werden könnten.

„Qualität der Moscheen heben“

Laut Plan sollen Qualitätsstandards helfen, sowohl die Moscheen als auch andere Einrichtungen der IGGÖ zur Institutionalisierung und zur Professionalisierung zu führen, um so die Qualität der Moscheen zu heben und mit einer Zertifizierung auszuzeichnen, schreibt die IGGÖ.

Zuvor habe IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun ein Jahr lang Moscheen in Österreich besucht. Da nicht alle den „gewünschten Qualitätsstandards entsprechen, werden nun Kriterien beschlossen, um so einen störungsfreien Betrieb der Moscheen zu gewährleisten“. Bauliche Verbesserungsvorschläge für Moscheen, sowie Weiterbildungsmöglichkeiten für Imame seien erforderlich.

Die Expertenrunde habe die wichtigsten Punkte zur „‚islamischen Gemeindearbeit in Europa‘ mit den Soft-Skills der sozialen Intelligenz zur Stärkung der Sensibilität, des Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühls der Muslime untereinander“, festgelegt. Die gemeinsame Arbeit der Vereine könne das realisieren.

„Einheitliche gemeinsame Ziele“

Einheitliche gemeinsame Ziele sollen demnach den Weg zu gewünschten Qualitätsstandards ebnen. „Für die Standards braucht es Kompetenzen. Formelle und inhaltliche Übereinstimmung ist dringend notwendig.“ Verbände, Moscheen und Verbandslose sollten dem gleichen Qualitätsplan folgen, so die IGGÖ am Mittwoch. „Laut dem Islamgesetz sollen die Moscheen frei von persönlichen Interessen, ethnischen Zugehörigkeiten, und frei der Willkür geführt werden.“

Die Struktur der IGGÖ besteht aus Kultusgemeinden, Fachvereinen, der Islamischen Religionsgemeinden, und aus den Moscheevereinen. Die vier Bereiche einer Moschee, Leitung, Architektur, Imame und Aktivitäten könnten mit Qualitätsstandards gesichert werden, sind die Experten überzeugt.

religion.ORF.at

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