Erzbischof: Papst will Synode für Amazonas-Völker

Laut dem Vorsitzenden der peruanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Salvador Pineiro Garcia-Calderon, erwägt Papst Franziskus eine Bischofssynode für die Amazonas-Völker.

„Der Heilige Vater hat uns gesagt, dass er eine Synode für die Amazonas-Völker in Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Brasilien wolle“, sagte Pineiro Garcia-Calderon der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ (Mittwoch-Ausgabe). Der Papst habe sich bei einem mehrstündigen Treffen mit den Bischöfen Perus in den vergangenen Tagen „sehr besorgt“ um das Gebiet gezeigt, so der Erzbischof in dem Interview.

Lange Zeit vernachlässigt

Das Amazonas-Becken, das 63 Prozent von Peru ausmache, sei lange Zeit vernachlässigt worden und man sei für das Leid und die Ausgrenzung seiner Bewohner wenig sensibel, erläuterte der Erzbischof von Ayacucho o Huamanga. Es sei schwierig, den Einheimischen das Evangelium nahezubringen.

Mädchen auf dem Heimweg von der Schule in Loreto, Peru

APA/AFP/Ernesto Benavides

Eine Synode für die indigenen Völker im Amazonas-Gebiet ist im Gespräch (Mädchen in Loreto, Peru)

Als konkretes Problem sprach Pineiro die großen Distanzen sowie den Personalmangel an. Neben der Evangelisierung sprachen Perus Bischöfe, die derzeit ihren sogenannten Ad-Limina-Besuch in Rom absolvieren, mit Franziskus laut Pineiro auch über Korruptionsprobleme des Landes und die Hochwasserschäden.

„Schutzlosigkeit“ der Indigenen

Die Amazonas-Bischöfe hatten sich bereits im November im brasilianischen Belem versammelt und eine stärkere Vernetzung vereinbart. Themen waren unter anderem die Umweltverschmutzung, Korruption, Armut und die weitgehende „Schutzlosigkeit“ der Indigenen sowie das Papst-Schreiben „Laudato si“.

Die Versammlung wurde damals vom emeritierten Amazonas-Bischof Erwin Kräutler geleitet, in Vertretung von Kardinal Claudio Hummes, dem Präsidenten der Kommission für den Amazonas in der brasilianischen Bischofskonferenz.

Besuch der Bischöfe in Rom

Das Kirchenrecht sieht vor, dass die katholischen Bischöfe regelmäßig zum Berichten „ad limina Apostolorum“ bzw. „an die Schwellen der Apostelgräber“ nach Rom reisen. Sie berichten dabei dem Papst und Vatikan-Ministerien über die Situation der Kirche in ihren Ländern.

Üblicherweise finden solche „Ad-limina-Besuche“ alle fünf Jahre statt; strikt geregelt ist dies nicht. Zwischen den jeweiligen Treffen kann mehr oder weniger Zeit liegen, der vorhergehende Besuch der peruanischen Bischöfe liegt sieben Jahre zurück.

religion.ORF.at/KAP

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