Papst mahnt in Genua Kirche zu Aufbruch
Jesus zeige mit seinem Missionsauftrag ein „extremes Vertrauen“ in die Seinen, trotz aller Mängel. „Er glaubt mehr an uns als wir an uns selbst“, so der Papst. Christen könnten nicht still bleiben und sich in ihrer eigenen Welt oder nostalgischen Erinnerungen einrichten, sagte Franziskus. Mit Christus sei es „verboten, sich in erworbenen Sicherheiten zu wiegen“. Er wünsche sich Gläubige, „frei von der Versuchung, uns zufriedenzugeben, wenn es uns gut geht und wir alles unter Kontrolle haben“.
Reuters/Alessandro Garofalo
Nicht Ruhe, sondern Nächstenliebe
Die Macht der Christen liege in der „sanften Kraft des Gebets, mit dem sich auch Kriege beenden und der Frieden erwirken lässt“, sagte der Papst. Gebet und Fürbitte bedeute nicht Ruhe, sondern Nächstenliebe. Es gehe um „Bitten, Suchen, Anklopfen“. Die Gläubigen dürften sich dabei in dem Trost wissen, dass Christus für jeden einen Platz im Himmel bereitet habe. Dafür lohne sich die Mühe, „hier unten zu leben“.
Ein Christ auf dem Weg müsse weder ein Sprinter sein noch als Erster ankommen: „Er ist ein Pilger, ein Missionar, ein hoffnungsvoller Marathonläufer“, so der Papst. Christen sollten „vertrauensvoll und zugleich aktiv, kreativ, aber immer respektvoll, unternehmend und offen, arbeitsam und solidarisch“ in der Welt unterwegs sein.
Begegnungen in Stahlkonzern
Mit dem Gottesdienst unter freiem Himmel beendete Franziskus seinen Kurzbesuch in Genua. Dieser stand unter dem Zeichen einer Begegnung mit Beschäftigten des angeschlagenen Stahlkonzerns ILVA. Weiter traf der Papst mit Klerikern und Ordensleuten zusammen; junge Menschen ermutigte er zu einem aktiven Leben in Kirche und Gesellschaft und zu Offenheit gegenüber anderen.
Reuters/Giorgio Perottino
Ferner besuchte der Papst eine international bedeutende Kinderklinik, die von dem Unternehmer und Senator Gerolamo Gaslini (1877-1964) nach dem frühen Tod seiner Tochter Giannina unter Aufwendung seines gesamten Vermögens gegründet worden war.
religion.ORF.at/KAP/KNA
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