Klöster öffnen in der Langen Nacht der Kirchen

Am 9. Juni werden bei der Langen Nacht der Kirchen nicht nur christliche Gotteshäuser bis in die Nacht offen stehen, sondern auch die Klöster und Stifte von „Klösterreich“.

Deren Programmvielfalt ist groß und reicht etwa von Orgelkonzerten, Tanz, Weinverkostungen und Stiftsführungen bis hin zu Liturgien und nächtlichen Pilgerwanderungen. Neben den kulturellen und spirituellen Programmhighlights bieten die Orden freilich auch gesellschaftspolitisch relevante Veranstaltungen.

Gregorianische Choräle und Gebete

Mit einer Vesper, dem Abendgebet der Mönche, beginnt die Lange Nacht um 18.00 Uhr im Benediktinerstift Göttweig. Nach dem Nachtgebet in der Altmannikrypta laden Taize-Gebete, Stiftsführungen, ein Gregorianischer Choral im Chorgestühl der Mönche und Klarinettenkonzerte zum Verweilen ein.

Stift Göttweig

APA/Herbert Pfarrhofer

Im Stift Göttweig beginnt die Lange Nacht um 18.00 Uhr

Das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg kann in der „Langen Nacht“ mit allen Sinnen erlebt werden. Treffpunkt ist um 19.00 Uhr die Torhalle, Anmeldungen werden unter der Adresse Prandtauerring 2, 3130 Herzogenburg erbeten.

Weinverkostung

Die Mönche des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz feiern die Lange Nacht am 9. Juni in der Bernardikapelle in Wien. Die hochbarocke Kapelle liegt im Heiligenkreuzerhof nur wenige Gehminuten vom Stephansdom entfernt. Von 17.00 bis 23.00 Uhr können dort Heiligenkreuzer Weine und anderes verkostet werden.

Zwischen 18.30 und 22.00 Uhr führen Patres durch die Kapelle. Um 20.00 Uhr steht ein Konzert unter dem Motto „Chant - eine musikalische Meditation“ mit der Choralschola des Stiftes auf dem Programm. Die lateinische Komplet der Mönche schließt um 22.15 Uhr die Nacht.

Lieder, Tänze, Orgelkonzert

Bei den Marienschwestern vom Karmel Linz beginnt ab 20.00 Uhr die „Lange Nacht“ mit „Ich tanze mich, Gott, in deine Arme ...“. Auf dem Programm stehen einfache, ruhige und auch lebendige Kreistänze im Garten unter der Leitung von Sr. M. Huberta Rohrmoser. Danach regen Heinz Purrer und Band mit einfühlsamen Texten zum Nachdenken an. Im Kloster Wernberg in Villach bilden Lieder, Texte aus der Heiligen Schrift und Tänze den Rahmen der Feier zwischen 19.00 und 23.00 Uhr.

Zu einer abendlichen Pilgerwanderung lädt das Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal ein, von der Kirche am Windischen Weinberg über St. Martin zur Stiftskirche St. Paul. Treffpunkt ist um 18.00 Uhr bei der Stiftskirche St. Paul. Das Zisterzienerstift Zwettl lädt in der Langen Nacht zu Führungen und Orgelkonzerten.

Bibliothek im Stift Zwettl

APA/Achin Bednorz

Führungen und Orgelkonzerte bietet das Stift Zwettl an

Gesellschaftspolitische Akzente

Die Orden setzen in der Langen Nacht der Kirchen aber auch gesellschaftspolitische Akzente. So steht beispielsweise im Ordenszentrum „Quo vadis“ (1010 Wien, Stephansplatz 6) die neue Initiative „Christlich geht anders. Solidarische Antworten auf die soziale Frage“ im Mittelpunkt.

Die Initiative möchte das Ziel der sozialen Gerechtigkeit ins Zentrum der gesellschaftspolitischen Debatten rücken. U. a. mit einer eigenen Website (www.christlichgehtanders.at) soll die Initiative vor dem Hintergrund der jüngsten innenpolitischen Turbulenzen nun in die breite Öffentlichkeit getragen werden.

Zum Thema diskutieren in der Langen Nacht ab 21.00 Uhr der Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister, Vera Hofbauer von der Katholischen Jugend Österreich, Pater Franz Helm und Schwester Karin Weiler von der Caritas Socialis.

Hilfsprojekte in Syrien

Eine gänzlich andere, wenngleich nicht weniger brisante Thematik steht in der Wiener Schottenkirche (Freyung 6, 1010) auf dem Programm: Die syrische Ordensfrau Annie Dermerijan berichtet über die Situation vor Ort nach mehr als sechs Jahren Krieg. Schwester Annie gehört der Gemeinschaft der „Schwestern Jesu und Mariens“ an.

Gemeinsam mit ihren Mitschwestern setzt sie sich seit Jahren in Aleppo für Menschen in Not ein. Fast tausend Familien haben die Ordensfrauen über die Jahre mit Medikamenten, Nahrungsmitteln, finanzieller Unterstützung für Strom, vor allem aber auch mit menschlicher Zuwendung unterstützt. Auch zu den schlimmsten Kriegszeiten blieben die Frauen vor Ort. Der Vortrag von Schwester Annie beginnt um 21.00 Uhr.

religion.ORF.at/KAP

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