Malis Bischöfe sollen Millionen in Schweiz parken

Die katholische Bischofskonferenz in Mali soll laut der französischen Tageszeitung „Le Monde“ und des Zusammenschlusses investigativer Journalisten (ICIJ) umgerechnet zwölf Millionen Euro auf Schweizer Privatkonten haben. Die Bischofskonferenz dementierte.

Die Anschuldigungen seien haltlos; die Bischofskonferenz arbeite transparent, widersprach die Malische Bischofskonferenz dem Bericht in der Nacht zum Donnerstag.

Dem Zeitungsartikel zufolge soll der Erzbischof von Bamako, Jean Zerbo, das Geld bereits 2002 angelegt haben. Damals war er für die Finanzen der Bischofskonferenz zuständig. Der 73-Jährige wird Ende Juni von Papst Franziskus in den Kardinalsstand erhoben.

Sieben Konten

Zu den Verantwortlichen gehören laut „Le Monde“ zudem Bischof Jean-Gabriel Diarra (71) von San sowie der Priester und Wirtschaftswissenschaftler Cyprien Dakouo. Insgesamt soll es sich laut der Zeitung um sieben Konten aus Mali handeln. Heute lägen sie bei einem Tochterunternehmen der Privatbank HSBC, deren Hauptsitz London ist.

2015 deckte eine Gruppe investigativer Journalisten mithilfe geheimer Dokumente auf, dass bei der Bank insgesamt Milliardensummen angelegt waren, häufig Schwarzgeld. Der Skandal wurde unter dem Namen „Swiss Leaks“ bekannt.

Mali mit seinen 17,5 Millionen Einwohnern ist ein muslimisch geprägtes Land, rund 2,4 Prozent der Bevölkerung sind Christen. Im aktuellen Entwicklungsindex der Vereinten Nationen liegt Mali auf Platz 175 von 188. Mali zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.

religion.ORF.at/KAP

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