Vatikan-Auszeichnung an Fotokünstlerin Henzler

Der in Salzburg lebenden deutschen Fotokünstlerin Claudia Henzler ist am Montag in Polen eine hohe Auszeichnung des Päpstlichen Kulturrates überreicht worden, wie Kathpress am Dienstag berichtete.

Deren Präsident Gianfranco Ravasi hatte die seit der Ausstellung „The Splendor of Truth. The Beauty of Charity“ zum Diamantenen Priesterjubiläum von Benedikt XVI. im Jahr 2011 im Vatikan geschätzte Fotografin für die Verleihung der „Per-Artem-Ad-Deum“-Ehrenmedaille („Durch die Kunst zu Gott“) vorgeschlagen. Henzler erhielt den Preis nun im Rahmen der „Sacroexpo“ - der zweitgrößten Kirchenmesse Europas - im polnischen Kielce.

„Durch die Kunst zu Gott“

Weitere Preisträger sind laut Kathpress „zwei herausragende Denker im Priesteramt, die verdeutlichen, dass die genannte Ars/Kunst hier in einem weiten, schöngeistigen Sinn verstanden wird“: der Prager Religionsphilosoph Tomas Halik und der polnische Philosoph, Kosmologe und Templeton-Preisträger Michal Kazimierz Heller. In den vergangenen Jahren verlieh der Vatikan die „Per Artem ad Deum“-Auszeichnung an Weltgrößen wie Ennio Morricone, Arvo Pärt, Krzysztof Zanussi und Mario Botta.

Die „Sacroexpo“ ist eine internationale Schau für für Kirchenbau und -ausstattung, Sakrale Kunst und Devotionalien, die von Montag bis Mittwoch, 14. Juni, in Kielce zum 18. Mal stattfindet. Aussteller gibt es auch für geistliche Literatur und Multimediaanwendungen für die religiöse Bildung.

Auszeichnung als Ermutigung

Claudia Henzler versteht die „Per-Artem-Ad-Deum“-Medaille - wie sie Kathpress gegenüber erklärte - als Ermutigung: „Wage große Träume zu träumen und lebe deine Vision!“ Zur „Sacroexpo“ setzt sie auch selbst künstlerische Akzente: Sie gestaltete eine Fotoausstellung unter dem Titel „human BEING - BEING human“, die mit einer Vernissage am Montagabend auf dem Messegelände eröffnet wurde; mit dabei waren u. a. der Erzbischof von Krakau, Marek Jedraszewski, Bischof Jan Piotrowski (Kielce) sowie die weiteren Preisträger Halik und Heller.

Bereits seit 5. Juni kann sich am Hauptplatz von Kielce ein breites Publikum ein Bild vom Schaffen Henzlers machen. Die Auswahl von ausdrucksstarken Schwarzweiß-Fotografien von Henzlers Reisen nach Israel, Palästina, Srebrenica und Haiti mit dem Titel „Solidarity Square“ ist unter freiem Himmel bis Donnerstag zu sehen.

Fotokunst und Spiritualität

Die „Per-Artem-Ad-Deum“-Medaille erhält die gebürtige Heidelbergerin und überzeugte Katholikin für ihr bisheriges Schaffen, das vielfältige Facetten des Menschseins ebenso zeigt wie „die uns umgebende Schönheit, Vielfalt und Einzigartigkeit“ als Hinweis auf Transzendenz auch in oft zunächst abschreckenden „Hot Spots“ und Krisenherden. Deklariertes Anliegen Henzlers ist es, mit ihrer kreativen Arbeit zum Dialog von Menschen und Kulturen beizutragen - ein Kriterium auch für die Zuerkennung des Vatikan-Preises.

In den vergangenen Jahren machte die Fotografin wiederholt international auf sich aufmerksam. Zuletzt besonders durch ihr „Art for Peace“-Friedenskunst-Konzept, das an das Massaker von Srebrenica anknüpft.

Spiritualität sichtbar machen

Henzler wurde auch in Österreich bereits ausgezeichnet - 2012 mit dem „St. Leopold Friedenspreis“ des Stiftes Klosterneuburg. Interessierte können immer wieder selbst hautnah erleben, wie die vielgereiste Fotokünstlerin „Spiritualität durch die Linse“ - so einer ihrer Workshop-Titel sichtbar macht.

Unter dem Begriff „Identität“ begleitet Henzler bei der Realisierung eigener Fotoideen bis hin zur Präsentation, die Liebhaberin der Salzburger Bergwelt veranstaltet außerdem „Foto-Exerzitien mit Wandererlebnis“, an denen die Teilnehmer „durch Fotografie zur Achtsamkeit“ angehalten werden.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu:

Links: