Id al-Fitr: Ramadan neigt sich Ende zu

Am Samstag endet der Ramadan, der heilige Fastenmonat der Muslime. Nach der entbehrungsreichen Zeit, während der viele Musliminnen und Muslime tagsüber nichts essen und trinken, wird ausgiebig gefeiert.

Während des Ramadans, der in diesem Jahr vom 26. Mai bis zum 24. Juni dauert, sind gläubige Muslime angehalten, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang keine Nahrung und auch keine Flüssigkeiten zu sich nehmen. Außerdem sollte man in dieser Zeit besonders darauf achten, keine Sünden zu begehen. Sex ist ebenso untersagt wie das Rauchen. Das jährliche Fasten gehört zu den fünf Grundsäulen des Islams.

Chino, Kalifornien: Snacks werden für Id al-Fitr vorbereitet

APA/AFP/Frederic J. Brown

Chino, Kalifornien: Snacks werden für Id al-Fitr vorbereitet

Id al-Fitr (Fest des Fastenbrechens) am Ende des Fastenmonats Ramadan ist nach Id al-Adha, dem Opferfest, das wichtigste Fest im Islam. Es dauert drei Tage: vom 1. bis 3. Schawal, dem zehnten Monat im islamischen Jahr, und wird meist sehr aufwändig mit Verwandten und Freunden gefeiert. Doch die erste wichtige Handlung am Tag des letzten Fastenbrechens ist das Id-Gebet in der Moschee.

Feiern nach der harten Fastenzeit

Nach der für ernsthaft Praktizierende (Kinder, Alte, Schwangere und Kranke sind vom Fasten entbunden und es halten sich auch nicht alle Muslime an die strengen Fastenregeln) harten Fastenzeit wird Id al-Fitr vielerorts auch ausgelassen gefeiert. Es wird groß aufgekocht oder im Restaurant gefeiert, gereicht werden bestimmte Speisen und Süßigkeiten - wohl nicht ohne Grund heißt das Fest im Türkischen Zuckerfest (Seker Bairam). Gegessen wird im Kreis der Familie, und man besucht während der drei Tage von Id al-Fitr Verwandte und Freunde.

Großfamilie in Java beim Essen zum Fest Id al-Fitr

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Großfamilie in Java beim Festessen zu Id al-Fitr

Zum Feiertag bekommen die Kinder oft Geschenke und Süßigkeiten, man wünscht einander ein Id mubarak (Gesegnetes Fest) oder ein Id said (Glückliches Fest). Hierin ähnelt das Fest des Fastenbrechens ein wenig dem christlichen Weihnachten. Muslime sind aber auch zur Zahlung des Zakat al-Fitr, eines Almosenbetrages für Arme oder soziale Zwecke, verpflichtet. In Österreich etwa schreibt die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) einen Betrag von zehn Euro vor.

Massenbewegungen in Indonesien

Vielerorts machen sich Menschen rund um das Fest des Fastenbrechens in ihre Heimatorte auf. Zum Problem wird das etwa im muslimisch dominierten Inselstaat Indonesien. Hier sind in der Woche vor Id al-Fitr etwa 30 Millionen unterwegs. Das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt feiert das Ende des Fastenmonats Ramadan am Sonntag. Traditionell verbringen viele der knapp 260 Millionen Indonesier diesen Feiertag mit ihren Familien.

Ein Muslim im Dämmerlicht vor der Jama-Moschee in New Delhi, Indien

APA/AFP/Roberto Schmidt

Das Datum des Ramadan-Endes ist abhängig von der Mondphase (Jama-Moschee in New Delhi, Indien)

Für die Regierung des südostasiatischen Inselstaates ist diese Reisewelle ein logistischer Alptraum. Im vergangenen Jahr starben laut Medienberichten während der Feiertage 504 Menschen, mehr als 3.000 wurden verletzt. In der Hauptstadt Jakarta kam es zu einem 30-stündigen Stau.

Anschläge bewusst im Ramadan

In Österreich bekennen sich nach Angaben der Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen (MSNÖ) rund 700.000 Menschen zum muslimischen Glauben. Das würde einem Anteil von acht Prozent an der Gesamtbevölkerung entsprechen. Der Ramadan gilt auch als Monat des Friedens und der Versöhnung. Islamistische Terroristen verübten in der Vergangenheit und auch heuer dennoch bewusst im Fastenmonat Anschläge.

Das Datum des Ramadan-Endes ist nicht überall auf der Welt der gleiche, weil es von der jeweiligen Mondphase abhängt: Ein islamischer Monat beginnt immer mit dem ersten Erscheinen des Neumonds, der von mehreren Muslimen beobachtet werden muss.

religion.ORF.at/APA/dpa

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