Syrisch-katholische Kirche erhält neue Struktur

Papst Franziskus hat die Auslandsseelsorge des syrisch-katholischen Patriarchats neu geordnet, wie die Stiftung Pro Oriente berichtet. Erzbischof Basil Georges Casmoussa wurde zum neuen Apostolischen Visitator für Australien ernannt.

In Australien gibt es aufgrund der Emigrationsbewegung der Christen aus dem Nahen Osten eine ständig wachsende syrisch-katholische Gemeinschaft. Bisher war Erzbischof Casmoussa als Apostolischer Visitator für die syrisch-katholischen Gläubigen in Westeuropa tätig. In dieser Funktion folgt ihm der erst 37-jährige P. Rami Al-Kabalan nach, der bisher Vizeprokurator des syrisch-katholischen Patriarchats beim Heiligen Stuhl war.

Erfahrung und Entführung in Mossul

Der 1938 in Karakosch in der Ninive-Ebene geborene Casmoussa war von 1999 bis 2011 syrisch-katholischer Erzbischof von Mossul. Auch damals war ab 2003 - noch vor dem Einmarsch der IS-Terroristen - die Situation der Christen in Mossul wegen der permanenten Unsicherheit überaus schwierig.

Am 17. Jänner 2005 wurde Casmoussa - der auch mit der Wiener Stiftung „Pro Oriente“ eng verbunden ist - vor seiner Kathedrale von bewaffneten „Unbekannten“ in ein Auto gezerrt und verschleppt. Der Vatikan verurteilte die Entführung scharf und sprach von einer terroristischen Tat.

Es wurde die sofortige Freilassung gefordert. Nach 24 Stunden wurde der Erzbischof ohne Zahlung von Lösegeld wieder freigelassen. 2011 war aber die Situation Casmoussas in Mosul unhaltbar geworden, er ging in den Libanon und war dort zunächst an der Kurie des syrisch-katholischen Patriarchen tätig.

P. Al-Kabalan stammt aus Homs in Syrien. Er studierte im Libanon und wurde 2005 zum Priester für die syrisch-katholische Eparchie Homs geweiht. In der Folge setzte er seine Studien - vor allem in Kirchenrecht - in Rom fort.

religion.ORF.at/KAP

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