Verhetzung: Betreiber von Kreuz-net muss vor Gericht

Der Betreiber des umstrittenen Internetportals Kreuz-net.at wird am 25. Juli wegen Verhetzung am Wiener Landesgericht für Strafsachen zur Verantwortung gezogen.

Zur Anklage gebracht wurde von der Staatsanwaltschaft ein im Dezember 2015 publizierter Beitrag mit wüsten Ausfällen gegen Homosexuelle. Unter anderem war davon die Rede, Syphilis sei „Gottes Strafe“ für „Homo-Unzüchtler“.

Antisemitische und homophobe Beiträge

Das Internetportal, das auch unter Kreuz-net.info abrufbar war beziehungsweise ist, nimmt für sich in Anspruch, „katholische Nachrichten“ zu verbreiten. Wiederholte antisemitische und homophobe Beiträge hatten bereits 2013 den heimischen und den deutschen Verfassungsschutz auf den Plan gerufen. Die Staatsanwaltschaft Wien nahm schließlich Ermittlungen auf.

Zeit für „theologische Abklärung“

Der Prozess gegen den Betreiber - ein Burschenschafter, der in der Vergangenheit unter anderem die radikale Seite couleurstudent.at verantwortet haben soll - hätte eigentlich bereits am Dienstag über die Bühne gehen sollen.

Nachdem ihm der Strafantrag zugestellt worden war, beschied der Angeklagte allerdings dem zuständigen Richter, der ihm bis zum geplanten Verhandlungstermin zur Verfügung gestellte Zeitraum sei „für die theologische Abklärung“ der inkriminierten Begriffe nicht ausreichend. Darauf bekam er eine zweiwöchige Vorbereitungszeit zugestanden.

religion.ORF.at/APA