Klosterprojekt in Kairo „Signal gegen Christenschwund“

Die bayerischen Missionsbenediktiner in St. Ottilien wollen mit ihrer geplanten Klostergründung in Ägypten ein „Signal gegen den Christenschwund im Orient“ setzen.

„Deshalb findet unser Projekt in der Kirche auch großen Zuspruch, auch beim Heiligen Stuhl in Rom“, sagte Abtpräses Jeremias Schröder am Freitag im Interview mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Derzeit beziehe man ein eigenes Haus am Rande Kairos. Ein zweites Standbein werde ein Landwirtschaftsbetrieb in der Nähe des Suezkanals sein. Mit ihm sollen die Mönche langfristig autark leben können. „Ab 2018 könnte er zum Postulat und Noviziat dienen“, sagte Schröder.

Wunsch nach einem Kloster

Die Idee zu der Gründung entstand laut dem Abtpräses, nachdem ein kenianischer Benediktinerpater zu Studienzwecken nach Kairo gegangen war. Dort seien immer wieder junge koptische Katholiken zu dem Pater gekommen, die ein monastisches Leben hätten führen wollen. „Diese Möglichkeit besteht bis dato aber praktisch nicht“, sagte Schröder. Den Wunsch nach einem Kloster erfülle man deshalb gern.

Derzeit gebe es drei katholische Kopten, die den Benediktinern beitreten wollten. Zwei befänden sich bereits zum Noviziat in Kenia. Einer von ihnen habe erstmals die Ordensregel des Heiligen Benedikt ins Arabische übersetzt.

Für den Hof beim Suezkanal und das Haus in Kairo gäben die Missionsbenediktiner zunächst eine halbe Million Euro aus. „Aber sicher werden mittelbar weitere Förderungen nötig sein“, ergänzte Schröder. „Deshalb hoffen wir auf Spenden.“

religion.ORF.at/KAP/KNA