Südafrika: Bischöfe gegen Regulierung von Kirchen

Die katholische Südafrikanische Bischofskonferenz (SACBC) hat den Plan einer Regierungskommission kritisiert, wonach die Kirchen des Landes registriert und reguliert werden sollten. Hintergrund der Empfehlung: Freikirchen hatten mit bizarren Ritualen für Aufsehen gesorgt.

Dieses Vorgehen sei „eher von einem totalitären Staat als von einer rechtsstaatlichen Demokratie zu erwarten“, zitierte der Katholische Informationsdienst für Afrika (CISA) am Donnerstag den Erzbischof von Kapstadt und Bischofskonferenz-Vorsitzenden Stephen Brislin.

Die Kritik folgt einer entsprechenden Empfehlung von Südafrikas Kommission für die Unterstützung und den Schutz von Kultur-, Religions- und Sprachgruppen (CRL). Vergangene Woche hatte die Behörde dem Parlament einen Bericht vorgelegt, in dem sie die Registrierung aller Kirchen und Glaubenseinrichtungen fordert. Während sie eine Regulierung durch den Staat ablehnt, empfiehlt die Kommission die Schaffung von Religionskomitees, in denen sich Vertreter einzelner Konfessionen gegenseitig überwachen würden.

Kreditkartenmaschinen in Kirchenbänken

In den vergangenen Monaten hatten etliche Freikirchen für Schlagzeilen gesorgt, die ihre Anhänger durch bizarre Rituale heilen wollten. In einem Fall sprühte ein selbsternannter Prophet den Gläubigen Insektenspray ins Gesicht. Zudem kritisieren Beobachter die voranschreitende Kommerzialisierung von Religion. Eine Freikirche etwa installierte Kreditkartenmaschinen in den Kirchenbänken.

„Wir verstehen und teilen die Sorgen der Regierung über gewisse Praktiken, die im Namen von Religion ausgeübt werden, etwa wenn man Gläubige dazu bringt, Benzin zu trinken oder Gras zu essen“, wird der katholische Erzbischof Brislin zitiert. „Allerdings glauben wir, dass die derzeitige Gesetzeslage ausreicht, um die meisten dieser gefährlichen Praktiken zu beenden.“

religion.ORF.at/KAP

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