Muslime in USA über Trumps Kurs besorgt
Laut der Umfrage sehen gut zwei Drittel der amerikanischen Muslime die politischen Entwicklungen der vergangenen sechs Monate kritisch. Trotzdem zeigen die Daten auch, dass die weit überwiegende Mehrheit der Muslime nach wie vor stolz darauf ist, Amerikaner zu sein.
APA/AFP/Jewel Samad
Diskriminierung, aber auch Unterstützung
Insgesamt erführen Musliminnen und Muslime laut Befragung „viel Diskriminierung ihrer religiösen Gruppe, stehen Trump misstrauisch gegenüber und denken, dass ihre amerikanischen Mitbürger den Islam nicht als Teil des Mainstreams der US-Gesellschaft sehen“, so die Studie.
Die Hälfte der befragten Muslime sagte, es sei „in jüngster Zeit härter geworden, Muslim in den USA zu sein“. 48 Prozent gaben an, während der letzten zwölf Monate mindestens einen Fall von Diskriminierung erlebt zu haben. Aber gleichzeitig sagte eine vergleichbare und dem Pew Center zufolge wachsende Zahl von Muslimen, im vergangenen Jahr habe er oder sie Unterstützung aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit erfahren.
55 Prozent denken, dass die Amerikaner im Großen und Ganzen freundlich gegenüber den US-Muslimen eingestellt seien - im Vergleich zu nur 14 Prozent, die ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger für wenig wohlgesonnen halten. Trotz der Sorgen und „erlebten Herausforderungen“ (Pew) sagten 89 Prozent, dass sie stolz seien, Amerikaner und Muslime zu sein. Acht von zehn der Befragten gaben an, zufrieden mit ihrem Leben zu sein.
Kontrast zu Obama-Amtszeit
Drei Viertel der Befragten sind aber der Ansicht, Präsident Trump sei ihrer Religion gegenüber unfreundlich eingestellt. Das steht in besonderem Kontrast zu Umfragewerten von Präsident Barack Obama aus dem Jahr 2011. In einer vergleichbaren Umfrage attestierten ihm rund 64 Prozent der Befragten eine freundliche Einstellung gegenüber der muslimischen Glaubensgemeinde im Land.
Von den für die vorliegende Studie Befragten hatten bei der letzten US-Präsidentschaftswahl 2016 lediglich acht Prozent für den Republikaner Trump gestimmt. 78 Prozent votierten für die demokratische Kandidatin Hillary Clinton.
religion.ORF.at/dpa
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