Bischof rügt Türkei für Menschenrechtler-Inhaftierung
„Ein Mann, der sich friedfertig für Gerechtigkeit einsetzt, wird dafür inhaftiert - das schreit zum Himmel“, sagte Dröge laut Redemanuskript am Montagabend bei einem Fürbittgebet in der Berliner Gethsemanekirche. „Als Kirche müssen wir diese Ungerechtigkeit öffentlich zur Sprache bringen.“
APA/AFP/Michael Kappeler
„Willkürlich inhaftiert“
Steudtner wurde am 5. Juli in der Türkei zusammen mit weiteren Teilnehmern eines IT-Seminars für Menschenrechtsorganisationen inhaftiert und befindet sich in Istanbul in Untersuchungshaft. Die türkische Justiz wirft ihm die Unterstützung einer terroristischen Gruppe vor. Der Fall steht international in der Kritik. Die deutsche Bundesregierung setzte sich bislang vergeblich für eine Freilassung aus der U-Haft ein.
Dröge bezeichnete es als „unerträglich“, dass „ein unschuldiger Mensch willkürlich inhaftiert und festgehalten wird“. Der Bischof betonte, er sei „überzeugt, dass sich die Vorwürfe bei genauer Prüfung als völlig haltlos erweisen“. Eine Untersuchungshaft sei daher „aus menschenrechtlicher Perspektive unverhältnismäßig und unverantwortlich“. Dies habe er auch dem türkischen Botschafter in Berlin, Ali Kemal Aydin, geschrieben.
religion.ORF.at/KAP/KNA