Kenias Bischöfe rufen zu friedlichen Wahlen auf

Die katholischen Bischöfe in Kenia haben die Bürger des Landes zur Stimmabgabe bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen aufgerufen und eine friedliche Abstimmung eingemahnt.

Alle sollten von ihrem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch machen und eine Führung wählen, die zur Integration fähig sei, sagte der Vorsitzende der Kenianischen Bischofskonferenz, Bischof Philip Anyolo, laut dem Sender Radio Vatikan. Zugleich mahnte er die staatliche Wahlkommission, für eine „gerechte, gleiche, transparente, glaubwürdige und friedliche“ Abstimmung zu sorgen.

Die Kirche bot sich an, mit allen Beteiligten des Wahlverfahrens zusammenzuarbeiten. An die Medien gewandt betonten die Bischöfe, diese spielten eine „entscheidende Rolle“. Unerlässlich sei eine objektive Berichterstattung, um ein Klima der Gewaltfreiheit zu schaffen und eine Kultur der Gerechtigkeit, des Friedens und der Versöhnung zu fördern.

Schwere Unruhen nach vergangener Wahl

Rund 20 Millionen Kenianer, die sich für die Wahl registriert haben, sind am Dienstag aufgerufen, über ihren Präsidenten, dessen Stellvertreter sowie neue Mitglieder des Senats und der Nationalversammlung abzustimmen. Unklar ist, ob der amtierende Präsident Uhuru Kenyatta eine zweite Amtszeit erhält. Unter anderem sorgten steigende Lebensmittelpreise und hohe Jugendarbeitslosigkeit zuletzt für Unzufriedenheit in der Bevölkerung.

Ende 2007 war es nach der Präsidentschaftswahl in dem ostafrikanischen Land zu schweren Unruhen gekommen. Nach schwankenden Schätzungen kamen weit über 1.000 Menschen ums Leben, Hunderttausende flohen vor der Gewalt.

Kenia ist mit 580.000 Quadratkilometern rund sieben Mal so groß wie Österreich. Im Land leben laut Schätzungen rund 49 Millionen Menschen. Etwa 70 Prozent sind Christen, 20 Prozent Muslime.

religion.ORF.at/KAP

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