Neue Mutter-Teresa-Kathedrale in Pristina wird geweiht

Zwölf Jahre nach der Grundsteinlegung wird am 5. September die neue „Mutter-Teresa-Kathedrale“ in der kosovarischen Hauptstadt Pristina geweiht. Der Festgottesdienst findet genau am 20. Todestag der vor einem Jahr heiliggesprochenen Ordensgründerin statt.

Papst Franziskus hat für die Feierlichkeiten den albanischen Kardinal Ernest Simoni (88) zu seinem Sondergesandten ernannt. Mutter Teresa wurde in der heutigen mazedonischen Hauptstadt Skopje geboren. Die Mutter der späteren Friedensnobelpreisträgerin war Albanerin aus dem heutigen Kosovo. Kardinal Simoni war während der kommunistischen Diktatur in Albanien von 1963 bis 1981 inhaftiert und wirkte als Untergrundpriester; 2016 erhob ihn Papst Franziskus zum Kardinal.

Mutter Teresa

AFP/picturedesk.com/Tekee Tanwar

Die Ordensgründerin Mutter Teresa wurde vor einem Jahr heiliggesprochen

„Mutter Teresa ist eine Tochter, Schwester und Mutter unseres Volkes“, sagte der Apostolischen Administrators von Prizren, Dode Gjergji, zur Ankündigung der Feierlichkeiten. Der Bischof erinnerte zudem daran, dass Mutter Teresa im rund 60 Kilometer von Pristina entfernten Wallfahrtsort Letnica ihre Berufung zur Missionarin erfuhr.

Zweiter Kirchturm fehlt

Der Grundstein für die neue Kathedrale, deren Bau auch der kosovarische Präsident Ibrahim Rugova (1944-2006) unterstützt hatte, wurde 2005 gelegt. Nach dem plötzlichen Tod des damaligen Bischofs Marko Sopi sowie Präsident Rugovas im Jahr 2006 stockten die Bauarbeiten und wurden erst eineinhalb Jahre später wieder aufgenommen.

2010 konnte das Dach des Heiligtums gedeckt werden. Seit damals finden auch Gottesdienste statt. Fertig ist das Gebäude jedoch noch nicht. So steht bisher erst einer der eigentlich zwei geplanten 70 Meter hohen Kirchtürme der Kathedrale.

Mutter-Teresa-Kathedrale in Pristina, Kosovo

APA/AFP/Armend Nimani

Mutter-Teresa-Kathedrale in Pristina

Die Kathedrale soll neuer Sitz der Apostolischen Administratur von Prizren werden, die im Jahr 2000 durch die Teilung der Diözese Skopje-Prizren entstand. Administrator Bischof Gjergji ist der höchste vatikanische Repräsentant im Kosovo. Der Vatikan hat den Kosovo, der 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt hat, bisher nicht als Staat anerkannt. Der Kosovo ist auch geistliches Zentrum der serbisch-orthodoxen Kirche.

religion.ORF.at/KAP