Humanitäre Hilfe: NGOs fordern mehr Hilfsgelder

Anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe am 19. Juni haben zahlreiche Hilfsorganisationen, darunter Caritas und Diakonie, an die Millionen an Hunger leidenden Menschen in Afrika erinnert und mehr Hilfsgelder gefordert.

Eine wesentliche Aufstockung des Auslandskatastrophenfonds (AKF) sei ein „Gebot der Stunde“, so Annelies Vilim, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Globale Verantwortung. Zwar wurde der AKF vor wenigen Jahren auf 20 Millionen Euro aufgestockt, viele österreichische Nichtregierungsorganisationen (NGOs), so wie kürzlich die katholische Caritas, fordern aber eine weitere Erhöhung der Hilfsmittel - die österreichischen Mittel seien im europäischen Vergleich sehr gering, meinte Generalsekretär Christoph Schweifer vor wenigen Wochen.

Humanitäre Hilfe „Verpflichtung“

Vilim stieß ins selbe Horn: Der Ernst der Lage verlange nach „weiteren, intensiveren Bemühungen“. Ein rasches Handeln der Regierung sei eine „humanitäre Verpflichtung“, betonte sie.

Trockene Landschaft in Somalia

Reuters/Zohra Bensemra

Millionen Menschen sind in Afrika vom Hungertod bedroht

In Ostafrika sind derzeit mehr als 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Die evangelische Hilfsorganisation Diakonie erinnerte anlässlich des UNO-Welttages an die Not der Menschen in Somalia, wo Millionen Menschen keinerlei Gesundheitsversorgung und „nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung“ Zugang zu sauberem Trinkwasser habe. Die Zahl der auf humanitäre Hilfe angewiesenen Menschen ist laut Diakonie von fünf Millionen im September 2016 auf inzwischen 6,7 Millionen Menschen angestiegen - das ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes.

Naturkatastrophen machen weitere Hilfe nötig

Die Organisation Jugend Eine Welt machte insbesondere auf das westafrikanische Sierra Leone aufmerksam, wo nach einem Erdrutsch Anfang der Woche Hunderte Menschen ums Leben kamen. Unterstützung sei notwendig, doch „wir können nur helfen, wenn freie Mittel in unserem Nothilfefonds sind, der ist aber derzeit wegen der vielen Krisenherde leer“, klagte Geschäftsführer Reinhard Heiserer.

Ähnlich der Samariterbund: „Wir dürfen nicht auf jene vergessen, die aufgrund von Naturkatastrophen und klimatischen Veränderungen mit besonders schwierigen Lebensbedingungen zu kämpfen haben“, so Geschäftsführer Reinhard Hundsmüller. „Mehr Hilfe vor Ort wird laut gefordert, wenn es um das Thema Flüchtlingshilfe in Österreich geht. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt diese auch tatsächlich in angemessenem Umfang zu leisten“, hielt er fest.

Herausforderungen auf allen Ebenen

SOS Kinderdorf erinnerte auch an den ursprünglichen Gedanken des Tags der humanitären Hilfe und rückte Menschen in den Mittelpunkt, die sich unter „schwierigsten Bedingungen, oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens, für andere Menschen einsetzen“. Angesichts der Rekordzahl an Menschen, die wegen Gewalt und Katastrophen aus ihrer Heimat vertrieben werden, würden auch die humanitären Herausforderungen für SOS-Kinderdorf wachsen, erklärte Andreas Papp, Nothilfedirektor von SOS-Kinderdorf International.

religion.ORF.at/APA

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