Waldenser und Methodisten halten Synode ab

In Italien tagt noch bis Freitag die Synode der waldensischen und der methodistischen Kirche. Papst Franziskus betonte in einem Grußwort an die Freikirchen die Einheit in Zeiten von Spaltung und Gewalt.

Der Papst rief Katholiken und Protestanten im Reformationsgedenkjahr zu verstärktem Einsatz auf dem Weg zur „vollen Einheit“ beider Kirchen auf. Dies sei besonders in der heutigen von Spaltung und Gewalt geprägten Zeit wichtig.

Wunsch nach „voller Einheit“

Die Synode im norditalienischen Torre Pellice steht 2017 im Gedenken an 500 Jahre Reformation. Mit Blick darauf wünschte sich Franziskus, dass Jesus die Beziehungen zwischen Katholiken, Waldensern und Methodisten erleuchten möge - „damit sie nicht nur formell und korrekt sind, sondern auch brüderlich und lebendig“. „Der gute Hirte will uns gemeinsam auf dem Weg, und sein Blick umarmt bereits alle von uns, Jünger, die er vollständig vereint zu sehen wünscht“, so der Papst.

Erster Papst bemüht um Vergebung

Im März 2016 hatte Franziskus als erster Papst Angehörige der Waldenser empfangen. Er hatte zuvor - im Juni 2015, ebenfalls als erster Papst - in Turin eine Kirche der protestantischen Freikirche betreten und dort um Vergebung für die Unterdrückung und Verfolgung der Glaubensgemeinschaft durch die katholische Kirche in der Geschichte gebeten. Die im 12. Jahrhundert vom Lyoner Kaufmann Petrus Valdes (um 1140-1206) gegründete Glaubensgemeinschaft zählt heute rund 100.000 Mitglieder. Die meisten von ihnen leben in Italien.

„Helfen wir uns gegenseitig, die Logik Christi zu wählen und zu leben“, heißt es in dem Schreiben, das der Vatikan am Montag veröffentlichte. Franziskus mahnt darin, das gemeinsame christliche Zeugnis dürfe sich nicht der Logik der Welt unterordnen - einer „Welt, die von Gewalt und Angst gekennzeichnet ist, von Zerrissenheit und Gleichgültigkeit“ sowie von Egoismus.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu: