Spitzensportler radeln für den Frieden nach Fatima

Vor dem Wiener Stephansdom ist Dienstagmittag der Startschuss für ein besonderes sportlich-spirituelles Projekt erfolgt: In den kommenden Wochen fahren prominente heimische Radsportler insgesamt rund 3.300 Kilometer für den Frieden bis in den portugiesischen Wallfahrtsort Fatima.

Mit dabei sind u.a. der ehemalige Radprofi Gerhard Zadrobilek, Bahn-Radeuropameister Andreas Graf oder der Rennrollstuhlfahrer und Olympiasieger Thomas Geierspichler. Der Wiener Weihbischof Franz Scharl erteilte dem Projekt und den Teilnehmern der ersten Etappe vor dem Stephansdom seinen Segen.

Mehrere Wallfahrtsorte am Weg

Die ehemaligen und aktuellen Spitzensportler wollen die internationale Radstaffelfahrt in 13 Tagesetappen (und einigen Tagen Pause) bis 9. September absolvieren. Zu den Etappenorten gehören u.a. auch die Wallfahrtsorte Lourdes (Frankreich) und Santiago de Compostela (Spanien).

Weihbischof Franz Scharl, Radprofis Gerhard Zadrobilek und Günter Willinger sowie Skilegende David Zwilling (erste Reihe von links)

kathpress/Pernsteiner

Weihbischof Franz Scharl, Radprofis Gerhard Zadrobilek und Günter Willinger sowie Skilegende David Zwilling (erste Reihe von links)

Die Aktion steht unter der Patronanz von Europabischof Ägidius Zsifkovics und Olympiakaplan P. Johannes Paul Chavanne. Die Friedensfahrt führt durch Österreich, Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal. Die erste Etappe führt am Dienstag bis in den niederösterreichischen Wallfahrtsort Maria Taferl, die zweite nach Salzburg, wo der Salzburger Weihbischof Andreas Laun die Sportler empfangen wird.

„Solidarität ins Rollen bringen“

Initiator des Projekts ist der ehemalige Radrennfahrer und nunmehrige Gärnter Günter Willinger aus Maria Taferl. Das Jubiläumsjahr (100 Jahre) der Marienerscheinungen in Fatima sei für ihn Anlass gewesen, angesichts des ständig bedrohten Weltfriedens und der weltweit zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen, die „Europäische Friedensfahrt“ ins Leben zu rufen, so Willinger.

Laut Willinger soll diese Friedensfahrt wird von nun an jeden Sommer stattfinden. Im kommenden Winter will er zudem einen „Förderverein Europäischer Friedensradweg“ (FEF) gründen, mit dem er einen „Europäischen Friedensradweg“ von Fatima quer durch Europa bis Jerusalem ins Leben rufen will. Durch den „Europäischen Friedensradweg“ sollen auch verschiedenste Sozialprojekte unterstützt werden, so Willinger. Das gesamte Projekt stehe unter dem Motto: „Solidarität ins Rollen bringen“.

Pilgerweg nach Jerusalem

Unterstützt wird Willinger vom Pilgerexperten und Ex-Skiweltmeister David Zwilling, der bereits Erfahrung mit internationalen Pilgerwegen hat. Zwilling pilgerte 2010 gemeinsam mit zwei Freunden von Österreich nach Jerusalem - 4.500 Kilometer zu Fuß in sechs Monaten. Die Folgen dieses Pilgermarsches waren weitreichend: Zum einen folgten ein Buch und eine Audienz bei Papst Benedikt XVI., zum anderen initiierten die drei 2012 den „Jerusalemweg“.

Dieser internationale Pilger- und Friedensweg führt von der spanischen Atlantikküste entlang des Jakobsweges über Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Österreich, Ungarn, Serbien, Kosovo, Mazedonien, Griechenland, Türkei, Syrien und Jordanien nach Jerusalem.

religion.ORF.at/KAP