Caritas für umfassende und schnelle Integration
Integration müsse ab dem Tag der Ankunft in Österreich beginnen und neben dem Spracherwerb auch die Bereiche Arbeit, Bildung, gelingendes Zusammenleben, Wohnen und Gesundheit umfassen, hieß es in einer Aussendung der Organisation am Mittwoch.
Auf Talente und Begabungen nicht verzichten
Die Erweiterung der Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr sei ein „Meilenstein der österreichischen Bildungspolitik“, sollte allerdings auch auf schutzsuchende Menschen ausgeweitet werden, sagte Caritas-Präsident Michael Landau. Der Arbeits- und Lehrlingsmarkt solle auch für Asylwerber geöffnet werden.
APA/Harald Schneider
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Religion aktuell, Mittwoch, 23.8.2017, 18:55 Uhr, Ö1
„Ganz einfach deshalb, weil wir es uns als Gesellschaft gar nicht leisten können, auf vorhandene Talente und Begabungen zu verzichten“, so Landau. Hier würden sonst „Potentiale brach liegen gelassen“ und junge Menschen entmutigt. Wichtig sei außerdem jede Unterstützung bei der Anerkennung von mitgebrachten Qualifikationen und Bildungsabschlüssen.
Sozialstaat stärken
Der aktuelle Integrationsbericht sei ein Hinweis darauf, „neben der Integration von Geflüchteten nicht auf die Integration jener Menschen zu vergessen, die aus anderen Gründen zuwandern“, sagte Landau, und weiter: „Wir haben die Chance, aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen und daran zu arbeiten, dass sich alle in Österreich lebenden Menschen ihrer neuen Heimat Österreich auch zugehörig fühlen“.
Gleichzeitig müsse der Sozialstaat gestärkt und sichergestellt werden, „dass jede und jeder in Österreich einen Beitrag für mehr Gerechtigkeit leisten kann“. Eine Not dürfe gegen die andere nicht ausgespielt werden, mahnte der Caritas-Präsident.
Zuwanderung laut Integrationsbericht gesunken
Laut den im Integrationsbericht beinhalteten Zahlen der Statistik Austria lebten im Vorjahr durchschnittlich knapp 1,9 Millionen Personen mit Migrationshintergrund in Österreich, was gut 22 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Was die Neuzuzüge aus dem Ausland angeht, war ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2015 zu verzeichnen.
Das so genannte Wanderungssaldo ergab im Jahr 2016 ein Plus von 64.676 Zuzügen. Im Jahr davor, dem Höhepunkt der Flüchtlingsbewegungen, war es bei 113.067 Personen gelegen. Gesamt machte die Netto-Zuwanderung in den beiden vergangenen Jahren damit rund 178.000 Personen aus.
religion.ORF.at/KAP