18. Europäischer Tag der jüdischen Kultur

Am 3. September beteiligen sich das Burgenland, Vorarlberg und Wien wieder am Europäischen Tag der jüdischen Kultur. Leitthema ist in diesem Jahr „Diasporas“. Insgesamt begehen 35 Länder Europas diesen Tag.

Bereits zum achtzehnten Mal findet heuer der Europäische Tag der jüdischen Kultur statt. Zum vierten Mal beteiligt sich auch das Burgenland mit Veranstaltungen und Rundgängen in acht Orten. Der Tag, der seit 1999 jährlich im September veranstaltet wird, soll einem breiten Publikum Einblick in das Leben des europäischen Judentums in Vergangenheit und Gegenwart bieten. Geplant ist heuer erstmals ist ein Bustransfer von Wien ins Burgenland.

Gesang und Klavier zu Beginn

Zu Beginn des Tages (um 11.00 Uhr) präsentiert die Sopranistin Lisa Rombach im Vinatrium Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) Lieder von Komponisten jüdischer Herkunft. Bei der Matinee sind unter anderem Werke von Carl Goldmark und Viktor Ullmann zu hören. Begleiten wird Alejandro Pico-Leonis am Klavier. Der Historiker Michael Schreiber liefert eine ergänzende geschichtliche Einführung.

Eine Chanukkia, der acht- oder neunarmige Kerzenleuchter, der zu Chanukka entzündet wird

APA/dpa/Peter Endig

Der Tag der jüdischen Kultur soll Einblicke in das Leben des europäischen Judentums in Vergangenheit und Gegenwart geben

Die Veranstaltungen im Rahmen des Aktionstages 2017 sind ein Kooperationsprojekt der Burgenländischen Forschungsgesellschaft, des Österreichischen Jüdischen Museums, der Burgenländischen Volkshochschulen und des Landesmuseums Burgenland. Für 14.00 Uhr ist die Eröffnung eines Mahnmals in Kobersdorf (Bezirk Oberpullendorf) für 1938 vertriebene jüdische Einwohner vorgesehen. Angekündigt sind dazu Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) und Landesrat Norbert Darabos (SPÖ).

Rundgänge zu jüdischer Geschichte

Weitere Veranstaltungen finden am Aktionstag im Bezirk Neusiedl am See statt: Ein Vortrag in der Marktgemeinde Kittsee mit anschließendem Rundgang befasst sich mit dem jüdischem Leben des Ortes. Auch in Frauenkirchen können Interessierte an einer Führung durch die jüdische Geschichte des Ortes teilnehmen. Der Rundgang durch das jüdische Mattersburg endet im „70er Haus der Geschichte“, das sich mit lokalen Geschichtsdarstellungen und Interpretationen auseinandersetzt. Dort wird auch der „Berczeller Ausstellungsraum“ zu Ehren des jüdischen Mattersburger Arztes Richard Berczeller vorgestellt.

Tag der jüdischen Kultur

Am 3. September 2017. Anmeldungen zum Transfer aus Wien bei der burgenländischen Forschungsgesellschaft.

Telefon: +43 (0)2682 66 88613 oder 0699 110 724 28,
E-Mail: gert.tschoegl@
forschungsgesellschaft.at.

Vorträge und Rundgänge bieten auch die Gemeinden Stadtschlaining und Rechnitz im Bezirk Oberwart im Süden des Burgenlandes an. Im Österreichische Jüdischen Museum in Eisenstadt im Wertheimhaus steht die Bedeutung von Tora-Schriftrollen im Zentrum. Zu den Schauräumen zählt auch eine Privatsynagoge.

Erinnerungen als Theaterstück

Im Kunst- und Kulturzentrum „Offenes Haus Oberwart“ (OHO) feiert dann in Fortsetzung des Tags der jüdischen Kultur am 23. September das Theaterstück „Ein einziges Leben“ der Regisseurin Katrin Hammerl Premiere. Das semi-dokumentarische Stück fußt auf einer Publikation der Burgenländischen Forschungsgesellschaft. Das Buch fasst Erinnerungen jüdischer Burgenländerinnen und Burgenländer zusammen.

Am 8. Oktober startet ebenfalls im OHO die Ausstellung „Sehnsuchtsort Heimat“. Künstler thematisieren dabei den Begriff „Heimat“ sowie den „Erfahrungshorizont verlorene Heimat“, heißt es auf der Homepage der Israelischen Kultursgemeinde Wien.

Frauen und Judentum in Vorarlberg und Wien

Mit der weiblichen Seite Gottes befasst sich am Aktionstag am 3. September ab 11.30 Uhr eine öffentliche Führung zur aktuellen Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems im Vorarlberger Bezirk Dornbirn. Diese „entdeckt verborgene und verdrängte Überlieferungen alternativer Vorstellungen des Göttlichen“, konkretisiert die Homepage der Israelischen Kultusgemeinde Wien.

Von 10.00 bis 11:00 ist eine Führung durch die Dauerausstellung des Museums und das Jüdische Viertel von Hohenems vorgesehen. Im Rahmen eines Familienprogramms bietet das Museum auch eine Outdoor-Tour, auf der speziell Kinder Spuren jüdischen Lebens nachspüren können.

Im Wiener Maimonides Zentrum präsentieren Simon Deutsch und Eric Lary ab 16:00 Uhr Musik aus den 60-er Jahren. Das Jüdische Museum in der Wiener Dorotheergasse lädt am 14. September zu einer Führung über „Frauen im Judentum“ und lässt dabei „traditionelle und moderne jüdische Frauenbilder entdecken“, so die Museumshomepage.

religion.ORF.at

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