US: Megakirche für Sturmopfer geschlossen - Protest

Die etwa 17.000 Sitzplätze umfassende Lakewood-Kirche in Houston im US-Bundesstaat Texas bleibt für die obdachlosen Sturm- und Hochwasseropfer geschlossen. In Sozialen Netzwerken löste das Empörung aus.

Auf Facebook teilte der Pastor der Megakirche, Joel Osteen, am Montag (Ortszeit) mit, der Gebäudekomplex sei wegen der schweren Überschwemmungen „unzugänglich“. In der Mitteilung wurden alternative Unterkünfte in der Nähe der Kirche genannt.

Die Aussage des wohlhabenden Predigers und Unternehmers löste in den Sozialen Netzwerken Entrüstung aus. Andere Kirchen und Konferenzzentren in der Region haben für die mehr als 30.000 Menschen, die durch Hurrikan „Harvey“ ihr Zuhause verloren, ihre Türen geöffnet. Auch Schulen bieten Schlafplätze für die Opfer.

„Evangelium noch mal lesen“

Osteen möge das Evangelium noch einmal lesen und seine Kirchenpforten sofort öffnen, hieß es in einer der Protestnoten auf Twitter. Andere erinnerten ihn an die millionenschweren Steuervergünstigungen, die seine Kirche vom Staat erhalte. Der Prediger selbst wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern in einem Villenviertel von Houston.

Joel Osteen gehört zu den Vertretern des „Wohlstandsevangeliums“, dem zufolge Wohlstand, Vermögen und Erfolg der sichtbare Beweis für Gottes Gunst sind. Der 54-Jährige spricht in seinen Predigten und Vorträgen Woche für Woche vor rund 45.000 Gläubigen. Via TV erreicht er den Angaben zufolge weltweit mehr als zehn Millionen Menschen. Nach der massiven Kritik kündigte die Megakirche an, mit den Samaritern zusammenzuarbeiten, um Geld für die Opfer zu sammeln.

religion.ORF.at/APA

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