Korea: Papst mahnt Religionsführer zum Friedenseinsatz

Papst Franziskus hat Religionsführer in Korea zum Einsatz für Frieden und Gewaltfreiheit aufgerufen. Sie müssten sich in Worten und Gesten einem „Narrativ der Angst“ und einer „Rhetorik des Hasses“ entgegenstellen.

Er bete beständig für Frieden und Versöhnung für das koreanische Volk, unterstrich Franziskus bei einem Treffen mit einer interreligiösen Delegation aus Korea am Samstag im Vatikan. Der Vorsitzende der Koreanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Kim Hee-jong, war am Wochenende mit rund 20 Vertretern verschiedener Glaubensgemeinschaften des asiatischen Landes im Vatikan zu Gast. Der Besuch stand im Rahmen einer interreligiösen Pilgerfahrt.

Welt erwartet von Religion Antworten

Franziskus betonte, die Kirche setze besonders seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) auf den „oft schwierigen Weg des Dialogs“. Vor allem gehe es darum, mit anderen Religionen für Gemeinwohl und Frieden zu arbeiten. Nötig sei dabei Offenheit, aber auch die wechselseitige Achtung des Rechts auf Leben, Unversehrtheit und Gewissens-, Religions- und Meinungsfreiheit.

Die Welt erwarte von den Religionen zu unterschiedlichen Fragen Antworten und gemeinsames Engagement, sagte er. Als Beispiele nannte er Menschenwürde, Hunger und Armut, ebenso eine Absage an Gewalt, „besonders jene Gewalt, die den Namen Gottes verunehrt und die Religion entweiht“, ferner Korruption und eine „Krise der Familie, der Wirtschaft, der Ökologie und nicht zuletzt der Hoffnung“.

Religion in Nordkorea verboten

Die Koreanische Bischofskonferenz mit Sitz im südkoreanischen Seoul hatte nach den jüngsten nordkoreanischen Raketentests zu stärkeren Friedensbemühungen aufgerufen. Erzbischof Kim äußerte gegenüber dem italienischen katholischen Pressedienst SIR die Einschätzung, mit Vermittlung internationaler Großmächte könne ein Friedensabkommen zwischen Nord- und Südkorea möglich werden.

Nordkorea vertraue der katholischen Kirche; man unterhalte „immer noch eine vertrauensvolle Beziehung“. Die Bischofskonferenz repräsentiert nur die Kirche Südkoreas; im Norden ist jede kirchliche Betätigung verboten.

relgiion.ORF.at/KAP

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