D: „Hitler-Glocke“ lädt nicht mehr zum Gottesdienst ein

Die „Hitler-Glocke“ von Herxheim soll künftig nicht mehr den Gottesdienst ankündigen. Das beschloss das Presbyterium der protestantischen Kirchengemeinde im rheinland-pfälzischen Herxheim am Berg.

„Das Presbyterium möchte dadurch verhindern, dass rechtsradikale Kräfte angesprochen werden und dass das Geläut mit Glocke 3 zu einer Belastung für die Menschen wird“, hieß es in einer Stellungnahme, die die Evangelische Kirche der Pfalz am Freitag verbreitete. Um das 240 Kilo schwere Bronzegeläut mit Hakenkreuz und der Aufschrift „Alles fuer’s Vaterland Adolf Hitler“ gibt es seit Monaten Diskussionen.

Bürgermeister zurückgetreten

Der 54-Jährige Bürgermeister von Herxheim am Berg, Ronald Becker, war nach relativierenden Aussagen über die NS-Zeit und die seit 1934 in der Herxheimer Kirche hängende Glocke in die Kritik geraten.

Die umstrittene Glocke gehört nicht der Kirche, sondern der Ortsgemeinde. Sie hängt zusammen mit zwei kirchlichen Glocken im Turm. Bis auf Weiteres will die Kirchengemeinde nur noch mit diesen Klangkörpern zum Gottesdienst einladen.

Inzwischen hat der zurückgetretene Bürgermeister auch die Partei „Freie Wähler“ verlassen. Er habe seine Mitgliedschaft mit einem Schreiben vom 6. September beendet, teilte der Landesverband der Partei mit.

religion.ORF.at/dpa

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