Papst: Kinder sind die Lieblinge Jesu

Bei seiner Kolumbienreise hat Franziskus am Samstag in Medellin ein Kinderheim für misshandelte Kinder und Waisen besucht. Ein 13-jähriges Mädchen schilderte ihm ihr Schicksal. Kinder leiden zu sehen, tue in der Seele weh, sagte der Papst, weil sie die Lieblinge Jesu seien.

Im Alter von zwei Jahren verlor Claudia Yesenia Garcia bei einem Massaker der Guerilla ihre Familie; zehn andere Kinder und ihre Tante überlebten. Schwer verletzt wurde sie in ein Krankenhaus eingeliefert. Später wurde sie im Heim „San Jose“ aufgenommen, wo man ihr half, ihre Verletzungen und ihr Trauma zu überwinden. Heute, so Garcia, sei sie „ein neuer Mensch und voller Hoffnung“.

Papst Kolumbien Vortrag

REUTERS/Henry Romero

Papst Franziskus dankt dem Personal des Kinderheimes

Franziskus hörte dem Bericht der jungen Frau Mädchens konzentriert zu und bedankte sich für ihr „wirklich mutiges Zeugnis“. Kinder leiden zu sehen, tue in der Seele weh, sagte der Papst, weil sie die Lieblinge Jesu seien.

„Wir dürfen nicht hinnehmen, dass sie misshandelt werden, dass man ihnen das Recht auf eine unbeschwerte und fröhliche Kindheit verwehrt, dass man ihnen eine hoffnungsvolle Zukunft verweigert“, betonte Franziskus.

Der Papst dankte dem Personal des Heimes; es sei „ein Beweis der Liebe Jesu“ zu den Kindern. Das Heim „San Jose“ ist in Trägerschaft der Erzdiözese Medellin. In den 1940er-Jahren hatten spanische Jesuiten eine entsprechende Stiftung gegründet, die heute in ganz Lateinamerika ähnliche Häuser betreibt.

Den Frauen und Männern, die in diesen Einrichtungen arbeiten, erinnerte Franziskus an „zwei Tatsachen, die zur christlichen Identität gehörten“: „Die Liebe, die erkennt, dass Jesus in den Kleinsten und Schwächsten gegenwärtig ist, sowie die heilige Pflicht, die Kinder zu Jesus zu bringen.“

Denn diese Kleinen seien die Zukunft der kolumbianischen Gesellschaft, der Welt und der Kirche. Zum Abschied schenkte der Papst dem Heim eine Skulptur der Heiligen Familie, die in Gottes Hand geborgen ist.

religion.ORF.at/KAP

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