Escobars Auftragsmörder verspottet Papst

Jhon Jairo Velasquez (55), Auftragsmörder und rechte Hand des legendären kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar, hat während des Besuches von Papst Franziskus in Kolumbien mit einem beleidigenden Tweet für Empörung gesorgt.

„Hallo Polizei. Bitte. Es gibt einen Verrückten, der mit Betrügern rumhängt und eine Menschenmenge betrügt. Verhaftet ihn. Er heißt Bergolio und sagt, er wäre ein Pastor“, schrieb Velasquez, dem dabei ein Fehler in der Schreibweise des bürgerlichen Namens des Papstes, Jorge Mario Bergoglio, unterlief.

Proteste in sozialen Netzwerken

Velasquez, in Kolumbien auch unter seinem Spitznamen „Popeye“ bekannt, erklärte später, er habe mit seiner Aussage die Unterstützung des Papstes für die Präsidenten Evo Morales von Bolivien und Nicolas Maduro von Venezuela kritisieren wollen, die er ebenfalls als Betrüger bezeichnete. Der Tweet rief zahlreiche Proteste in den sozialen Netzwerken hervor.

Velasquez wurde wegen des Mordes an dem Präsidentschaftskandidaten Luis Carlos Galan zu 30 Jahren Haft verurteilt. Er gab zu, Drahtzieher für die Ermordung von rund 3.000 Menschen gewesen zu sein und selbst bis zu 300 Menschen ermordet zu haben. 2004 kam er nach Verbüßung des Großteils seiner Haftstrafe auf freien Fuß. Seitdem betätigt er sich als Blogger, Autor und provoziert dabei immer wieder mit Tabubrüchen und radikalen politischen Ansichten.

Drogenproblematik vom Papst thematisiert

Am Rande seines Besuches im kolumbianischen Medellin ging Franziskus am Samstag auch auf das Drogenproblem in der zweitgrößten Stadt des Landes ein. Bei einem Treffen mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen beklagte er, durch „Drogenkiller“ werde das Leben unzähliger junger Menschen zu Abfall gemacht. Zugleich bat er um „Vergebung für diejenigen, die die Illusionen so vieler Menschen zerstörten“. Medellin war über Jahrzehnte Sitz eines der mächtigsten Drogenkartelle.

religion.ORF.at/APA

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