Kinderpornografie: Vatikan beruft Diplomaten ab

Der Vatikanische Gerichtshof hat gegen einen Mitarbeiter der Vatikan-Botschaft in Washington ein Verfahren wegen des Besitzes kinderpornografischer Bilder eröffnet. Das teilte der Vatikan am Freitag mit.

Nach Hinweisen aus dem US-Außenministerium Ende August habe der Vatikan den betreffenden Priester zurückgerufen; derzeit befinde er sich im Vatikan, berichtete der römisch-katholische Nachrichtendienst Kathpress.

Internationale Zusammenarbeit

Die für Strafverfolgung zuständige Behörde im Vatikan sei vom Staatssekretariat über den Fall informiert worden. Die Untersuchung sei bereits eröffnet und der Gerichtshof habe damit begonnen, in internationaler Zusammenarbeit relevante Indizien zu sammeln, heißt es in der Mitteilung. Gemäß den rechtlichen Vorgaben bei Voruntersuchungen würden die Untersuchungen einstweilen vertraulich geführt, hieß es.

Kongress zu Kinderschutz im Internet

Kindesmissbrauch im Internet wird das Thema eines Kongresses der Päpstlichen Universität Gregoriana sein, der vom 3. bis 6. Oktober in Rom stattfindet. Auf der internationalen Fachtagung sollen rund 140 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie aus Politik und Religion neuen Gefahren wie Trolling, Bullying, sexueller Erpressung und Cyber-Grooming nachgehen.

Laut Angaben der Veranstalter vom Donnerstag handelt es sich um den ersten Kongress zu diesem Thema unter Beteiligung weltweiter Experten. Zum Abschluss sei eine Erklärung zum Schutz von Kindern in der digitalen Welt geplant. Organisiert wird die Tagung vom Kinderschutzzentrum der Gregoriana gemeinsam mit dem Verband „WePROTECT Global Alliance“.

religion.ORF.at/dpa/KAP

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