Papst gründet neues Institut für Ehe und Familie

Papst Franziskus hat ein neues Institut für Ehe und Familie gegründet. Es soll die Arbeit der jüngsten Familiensynoden von 2014 und 2015 sowie des Lehrschreibens „Amoris laetitia“ zu Ehe und Familie vom April 2016 fortführen.

Mit einem Erlass, den der Vatikan am Dienstag veröffentlichte, wird das bisherige „Institut Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie“ auf neue Gleise gesetzt, auch der Name wurde geringfügig geändert in „Päpstliche Theologische Institut Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie“.

In seinem Schreiben mit dem Titel „Summa familiae cura“ (Die größte Sorge um die Familie) würdigt der Papst das bisherige Werk des heiligen Johannes Paul II. (1978-2005), das dieser 1980 ebenfalls nach einer Familiensynode gegründet hatte. Jedoch verlangten neue, komplexe Herausforderungen für Eheleute und Familien, über die man bei den jüngsten Synoden gesprochen habe, „einen analytischen und breitgefächerten Ansatz, der sich nicht auf seelsorgliche und missionarische Konzepte“ der Vergangenheit beschränken könne.

„Weisheit des Glaubens klug interpretieren“

Weiter schreibt der Papst, in Lebenslagen, in denen viele Menschen stärker auf sich selbst angewiesen und weniger durch soziale Strukturen gestützt würden, müsse die Kirche die Weisheit des Glaubens klug und leidenschaftlich interpretieren und umsetzen. Schon im Herbst 2016 hatte Papst Franziskus das bisherige Institut für Ehe und Familie, das neben dem Hauptsitz in Rom Niederlassungen in verschiedenen Ländern hat, zu einer Neuorientierung im Sinne der jüngsten Synoden aufgerufen.

Wie die Vorgängereinrichtung wird das neue Institut der Päpstlichen Lateranuniversität angegliedert sein. Zudem soll es eng mit der Vatikanbehörde für Bildung, der Päpstlichen Akademie für das Leben sowie der neuen Behörde für Laien, Familie und Leben zusammenarbeiten. Zudem bietet die Einrichtung mehrere Studienabschlüsse in Wissenschaften rund um Ehe und Familie. Die Statuten des neuen Instituts treten sofort in Kraft. Die Struktur des bisherigen Instituts werde vorerst beibehalten.

religion.ORF.at/KAP

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