Kardinal Marx besorgt über Erfolg der AfD

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat mit Besorgnis auf den Erfolg der rechtspopulistischen AfD bei der Parlamentswahl vom Sonntag reagiert.

Das Abschneiden der Partei entspreche aber auch einem Trend, der generell durch Europa gehe, sagte Marx am Montag im nordhessischen Fulda zum Auftakt der Herbstvollversammlung der katholischen Bischöfe des Landes.

„Das ist ja nicht etwas typisch Deutsches.“ Er betonte zugleich: „Deutschland dreht sich nicht nur um eine Partei.“ Sechs Fraktionen seien im neuen Bundestag vertreten. Er hoffe, dass sie respektvoll miteinander streiten und um die beste Lösungen ringen. Die Alternative für Deutschland hatte erstmals den Sprung in das Parlament geschafft und ist mit 12,6 Prozent der Stimmen drittstärkste Partei hinter CDU/CSU und SPD.

Kardinal Reinhard Marx

Reuters/Max Rossi

Kardinal Reinhard Marx äußerte sich besorgt

Für verbales Abrüsten

Marx erklärte weiter: „Es geht darum, dass der Stil deutlich macht: Wir ringen um einen guten Weg.“ Er rief dazu auf, dass in der politischen Diskussion „verbal abgerüstet“ werde. „Das Parlament hat auch eine Würde.“ Es sei eine politische Arena, auf die das ganze Volk schaue.

Marx erinnerte daran, dass jeder Abgeordnete dem ganzen Volk verpflichtet sei. Es dürfe nicht nur für eine bestimmte Klientel Politik gemacht werden. Die Welt dürfe nicht mit Schwarz-Weiß-Schablonen beurteilt werden, und eine Sprache der Abgrenzung oder des Hasses dürfe kein Platz in der politischen Kultur finden.

„Deutschland dreht sich nicht nur um eine Partei“

Marx betonte am Montag in Fulda aber auch: „Deutschland dreht sich nicht nur um eine Partei.“ Sechs Fraktionen seien im neuen Bundestag vertreten. Er hoffe, dass sie respektvoll miteinander streiten und um die beste Lösungen ringen.

Marx empfahl: „Wenn Parteien Thesen vertreten, die unerträglich sind, dann muss das öffentlich ausgesprochen werden. Wenn die Grenzen überschritten werden, werde ich auch etwas dazu sagen.“ Nun gehe es um eine Bewährungsprobe, ob alle Parteien in der Lage seien, ordentlich miteinander umzugehen.

religion.ORF.at/APA/dpa

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